Der Zürcher Nationalrat wurde vor vier Jahren ins Vizepräsidium der FDP gewählt. Silberschmidt ist seit 2019 im Nationalrat und wäre wohl ein geeigneter Nachfolger von Burkart. Vor Kurzem ist der 31-jährige Unternehmer das erste Mal Vater geworden.
Auf Anfrage von watson sagt Andri Silberschmidt: «Bitte geben Sie uns und mir etwas Zeit, um die neue Lage zu beurteilen.»
2019 wurde Maja Riniker für den Kanton Aargau in den Nationalrat gewählt, seither hat sie sich als profilierte Sicherheitspolitikerin einen Namen gemacht. Im Jahr 2025 amtet die 47-Jährige als Nationalratspräsidentin.
Auf Anfrage sagt Riniker: «Der Rücktritt von Thierry Burkart kommt für mich überraschend. Er hat einen guten Job gemacht, es ist traurig, dass er abtritt.»
Eine Absage, Burkarts Nachfolge anzutreten, erteilt Riniker nicht. Aktuell sei es zu früh, diesbezüglich ein Statement abzugeben. Zudem betont Riniker: «Bis am 1. Dezember bin ich Präsidentin des Nationalrates und stehe somit nicht im Dienst meiner Partei.»
Thierry Burkart wird sein Amt als Parteipräsident im kommenden Oktober abgeben.
Auch Andrea Caroni ist Teil des Vizepräsidiums der FDP und wäre damit ein logischer Nachfolger von Thierry Burkart. Der Appenzeller ist seit 14 Jahren im Parlament. 2025 präsidiert er den Ständerat. Gegenüber watson will er sich in dieser Funktion derzeit nicht zu Parteifragen äussern.
Der Neuenburger Damien Cottier ist seit drei Jahren Fraktionspräsident der FDP und gehört damit zum Favoritenkreis. 2019 wurde er in den Nationalrat gewählt. Eine Anfrage von watson blieb bisher unbeantwortet.
Die St. Galler Anwältin Susanne Vincenz-Stauffacher sitzt seit 2019 im Nationalrat. Von 2020 bis 2025 war sie Präsidentin der FDP Frauen. Auf Anfrage schreibt die 58-Jährige: «Das Parteipräsidium ist ein ausgesprochen verantwortungsvolles und – gerade weil wir eine echt liberale Partei sind – ein sehr anspruchsvolles Amt, insbesondere auch, was die zeitliche Verfügbarkeit anbelangt. Ich werde mir gern die Zeit nehmen, zu prüfen, ob ich mich dafür bewerben will.»
Vincenz-Stauffacher dankt Thierry Burkart für seinen «immensen Einsatz für unsere Partei». Sie betont: «Er hat die FDP klar positioniert. Insbesondere auch in meiner ehemaligen Funktion als Präsidentin der FDP Frauen haben wir ausgezeichnet zusammengearbeitet.»
Die 59-jährige Zürcherin sitzt seit bald zwei Jahren im Nationalrat. Im März hat sie das Amt als Präsidentin der FDP Frauen von Susanne Vincenz-Stauffacher übernommen. Die Fachärztin für Kinderchirurgie ist ambitioniert und macht sich aktuell politisch für die Individualbesteuerung stark.
Auf Anfrage sagt Balmer: «Ich bin seit Kurzem Präsidentin der FDP Frauen, ein spannender und wichtiger Job. Allerdings kann man das Präsidium der FDP Schweiz nicht jeden Tag übernehmen. In diesem Amt kann man viel gestalten, deswegen werde ich mir eine mögliche Kandidatur gut überlegen. Ich habe es aber nicht gesucht.»
Christian Wasserfallen ist erst 43-jährig, aber bereits seit fast 18 Jahren Nationalrat. Von 2012 bis 2019 war er Vizepräsident der FDP. Auf Anfrage sagt Wasserfallen zu einer möglichen Kandidatur: «Am Tag des Rücktritts von Parteipräsident Burkart ist es viel zu früh, um mich bereits dazu zu äussern.»
Der Luzerner Freisinnige Damian Müller wurde 2015 in den Ständerat gewählt. Auf Anfrage von watson sagt der 40-Jährige: «Ich fühle mich geehrt, dass mein Name in Zusammenhang mit dem Präsidium der FDP Schweiz genannt wird.»
Müller ergänzt: «Ich werde mir in den kommenden Tagen sorgfältig überlegen, ob ich für das Präsidium zur Verfügung stehe – im Dialog mit der Partei, meinem Umfeld und mit Blick auf die Zukunftsaufgaben, die vor uns liegen.»
Das Amt als Parteipräsident sei mit grosser Verantwortung verbunden. «Darum ist für mich entscheidend, dass eine allfällige Kandidatur breit abgestützt wäre und im Dienst einer klaren inhaltlichen Ausrichtung stehen würde.»
Der 41-jährige Walliser ist seit 10 Jahren im Nationalrat. Er wurde schon als Nachfolger von Petra Gössi genannt. Damals hat er abgesagt. Auf die Frage, als Parteipräsident zu kandidieren, sagt Nantermod: «Es ist noch viel zu früh, um darauf zu antworten. Ich begrüsse die aussergewöhnliche Arbeit von Thierry Burkart und möchte nun die Dinge für die Kontinuität der FDP ihren Lauf nehmen lassen. Es besteht keine Eile.»
Ständerätin Johanna Gapany amtierte bis 2024 als Vizepräsidentin der FDP. Die 36-Jährige sitzt seit 2019 für den Kanton Freiburg im Ständerat. Sie könnte eine aussichtsreiche Kandidatin aus der Romandie sein. Eine Anfrage von watson blieb bislang unbeantwortet.
Der Zürcher Wirtschaftspolitiker Hans-Peter Portmann (62) ist seit 11 Jahren Mitglied im Nationalrat.
Von watson auf eine mögliche Kandidatur angesprochen, sagt Portmann: «Für mich persönlich wäre eine Kandidatur klar gebunden an strategische und inhaltliche Vorstellungen. Mit mir würde man keine Person, sondern ein Programm innerhalb des freisinnigen Spektrums wählen.»
Er sei ein klar positionierter, markanter Politiker, der wisse, wo er stehe. «Das möchte ich nicht aufgeben.» Er werde nun Gespräche führen mit seinen freisinnigen Kolleginnen und Kollegen, um abzutasten, «ob man bei der FDP bereit wäre, einen solchen Weg zu gehen».
Portmann betont auch: «Die FDP hat viele fähige Persönlichkeiten, die für die Nachfolge von Thierry Burkart infrage kommen.»
Die Waadtländerin ist seit sechs Jahren im Nationalrat. De Quattro ist 64 Jahre alt, eine Kandidatur daher eher unwahrscheinlich. Gegenüber watson schliesst die FDP-Frau eine Kandidatur dennoch nicht aus. Sie sagt: «Der Rücktritt von Thierry Burkart kommt überraschend. Wir müssen zuerst darüber diskutieren.»
Die FDP Schweiz schlägt Beat Walti für die Leitung der Findungskommission vor. In dieser Rolle wäre eine Kandidatur für das Amt als Präsident ausgeschlossen. Walti sitzt seit 11 Jahren im Nationalrat und war von 2017 bis 2022 Fraktionspräsident der FDP.
Die Schwyzer Ständerätin Petra Gössi ist eine erfahrene Parlamentarierin. Die 49-Jährige war 12 Jahre im Nationalrat, bis sie 2023 in den Ständerat gewählt wurde. Von 2016 bis 2021 war die Schwyzerin bereits FDP-Parteipräsidentin. Eine erneute Kandidatur ist daher unwahrscheinlich.
Matthias Müller war von 2019 bis 2024 Präsident der Jungfreisinnigen, er löste Andri Silberschmidt in diesem Amt ab. Die Aufgabe als Parteipräsident sei spannend, teilt Müller auf Anfrage mit. Er brenne für den Freisinn.
Allerdings mache er derzeit eine Weiterbildung an der Berkeley Law School in den USA und sei noch am Anfang seiner Karriere als Wirtschaftsanwalt. Müller sagt: «Last but not least muss ich meine politischen Sporen noch weiter abverdienen.»
🤷♂️😅
Aber ist halt FDP 🤷♀️