1864 tritt Karl Schenk sein Amt als Bundesrat an. Der damals 41-jährige FDP Politiker gehört mehr als 31 Jahre lang bis zu seinem Tod 1895 der Landesregierung an. Er amtierte sechsmal als Bundespräsident. Schenks Amtszeit ist seit Gründung der modernen Schweiz 1848 die längste einer Vertreterin oder Vertreter im Bundesrat. Die kürzeste Amtszeit hat der Neuenburger Louis Perrier, ebenfalls FDP, inne: Er wurde 1912 in den Bundesrat gewählt und verstarb nach nur 13 Monaten im Amt.
Wie auf der Grafik einfach zu erkennen ist, hat sich die Amtsdauer sowie das Alter beim Ein- und Austritt in den Bundesrat etwas eingependelt. Während im 19. Jahrhundert oft Bundesräte in ihren 30ern gewählt wurden und bis in ihre 70er walteten, ist eine Bundesrätin oder Bundesrat heutzutage eher Mitte 40 und bleibt nur knapp bis zur Pension in der Exekutive.
Ex-Bundesrat Ueli Maurer war der letzte Bundesrat, der bei seinem Rücktritt über 70 Jahre alt war. Maurer war damit der erste Ü70er-Bundesrat seit dem Rücktritt eines anderen prominenten rechten Politikers: Eduard von Steiger schied am 31. Dezember 1951 mit 70 aus dem Bundesrat aus.
Durch das spätere An- beziehungsweise frühere Zurücktreten werden auch die Amtszeiten kürzer. Seit 1848 liegt die durchschnittliche Amtsdauer einer Vertreterin oder eins Vertreters des Bundesrats bei rund 10 Jahren und 5 Monaten.
Die Bundesversammlung wird am Mittwoch über die Nachfolge von Bundesrätin Viola Amherd bestimmen. Es ist davon auszugehen, dass die Wahl entweder auf den aus Zug stammenden Martin Pfister oder den St. Galler Markus Ritter fallen wird. Pfister wäre erst der dritte Bundesrat aus dem Kanton Zug. St. Gallen konnte bisher fünf Regierungsvertretende stellen, Ritter wäre der sechste.
Die meisten Bundesrätinnen und Bundesräte kommen aus den drei bevölkerungsreichsten Kantonen Zürich, Bern und Waadt, die drei Kantone stellten bis heute rund 41 Prozent aller Bundesrätinnen und Bundesräte
Aber wer weiss, vielleicht erleben wir ja auch eine faustdicke Überraschung und sehen endlich den Einzug einer Vertreterin oder eines Vertreters aus den Kantonen Nidwalden, Schaffhausen, Schwyz oder Uri in den Bundesrat. Diese konnten nämlich bisher noch nie eine Wahl gewinnen. Die Chancen stehen aber auch dieses Mal eher schlecht.
Das kann ich fast nicht glauben, wirken alle eher wie mindestens Mitte 50.
Ist in anderen Längern ja alles andere als Effizient wenn alle vier Jahre bei Ministerwechseln wieder alles über den Kopf geworfen wird.