Wie sieht die Zukunft der SRG aus? Es ist ein Thema, dass die Schweizer Bevölkerung und die Medien in den letzten Wochen immer wieder beschäftigt hat. Voraussichtlich 2026 stimmen Schweizerinnen und Schweizer über die Halbierungsinitiative ab, welche die Serafe-Gebühr auf 200 Franken kürzen möchte.
Um dieser Initiative den Wind aus den Segeln zu nehmen, hat der Bundesrat eine Art Gegenvorschlag durchgesetzt, mit dem Zweck, die Radio- und Fernsehabgabe bis 2029 auf 300 Franken pro Jahr zu senken.
Aber was denkt das Volk zur Halbierungsinitiative und zur Gebührensenkung? Im Auftrag des «Blicks» hat das Meinungsforschungsinstitut Sotomo dazu eine Umfrage durchgeführt. 24'720 Stimmberechtigte aus der West- und Deutschschweiz haben an der Umfrage teilgenommen. Das sind die Erkenntnisse.
Die Halbierungsinitiative hat in der Schweizer Bevölkerung einen schweren Stand, einzig bei SVP-Wählerinnen und SVP-Wähler findet sie eine klare Mehrheit. Bei SP- und Grünensymphatisantinnen hingegen ist eine klare Mehrheit (83 Prozent) dagegen.
Gemäss der Umfrage sind 44 Prozent der Befragten gegen die Initiative, 11 Prozent würden Stand heute «eher nein» sagen. Handkehrum sind 35 Prozent dafür, 10 Prozent würden «eher ja» stimmen. Dazu ist in der französischen Schweiz die Zustimmungsrate gemäss der Umfrage tiefer als in der Deutschschweiz. Noch im letzten Herbst lag die Zustimmung in der Schweiz bei rund 60 Prozent.
Der Plan des Bundesrats, mit der Gebührensenkung auf 300 Franken der Halbierungsinitiative entgegenzuwirken, scheint zu funktionieren. Denn die Umfrage zeigt, dass ein Grossteil der Bevölkerung Einsparungen bei der SRG begrüssen würde – aber nicht so radikal, wie es die Halbierungsinitiative will.
Gemäss der Umfrage stimmen stand heute 50 Prozent der Befragten der Gebührensenkung auf 300 Franken zu, 13 Prozent sagen «eher ja». Dagegen würden nur 25 Prozent «nein» stimmen, 12 Prozent gaben ein «eher nein» an.
Auch bei der Senkung zeigt sich der Graben zwischen den Parteilagern. Während bei der SVP, der FDP und der Mitte der Vorschlag mehrheitlich gut ankommt, lehnen die Linken diesen klar ab. Und auch hier ist eine Kluft zwischen der Deutschschweiz und der Romandie zu erkennen. Die Ablehnung der Gebührensenkung ist in der Westschweiz gemäss der Umfrage deutlich höher.
Zusätzlich zur Halbierungsinitiative und zur Gebührensenkung wollte das Meinungsforschungsinstitut von Wählerinnen und Wähler wissen, wie sie die SRG als Informationsquelle wahrnehmen. Und das Ergebnis überrascht doch ein wenig.
Denn grundsätzlich sind Schweizerinnen und Schweizer mit dem Angebot der SRG zufrieden – obwohl eine Mehrheit die Gebührensenkung befürwortet.
Drei Viertel der Befragten geben an, durch die SRG-Angebote «gut» oder sogar «sehr gut» informiert zu sein. Nur 8 Prozent befinden das Angebot als «sehr schlecht», 14 Prozent geben auf die Frage «eher schlecht» an. Sogar eine knappe Mehrheit der SVP-Wählerinnen und Wähler ist mit der SRG als Informationsquelle zufrieden.
Zum Schluss wollte die Umfrage noch herausfinden, wie wichtig der Beitrag der SRG mit ihrem Service Public für die Demokratie und den Zusammenhalt der Schweiz ist. Dabei gaben 50 Prozent der Befragten an, dass der Beitrag der SRG «sehr wichtig» ist, 26 Prozent sagten «eher wichtig». Nur 24 Prozent der Befragten beantwortete die Frage mit «sehr unwichtig» oder «eher unwichtig». (ome)