Je grösser die Städte in der Schweiz, desto mehr dominieren linke Parteien in der Regierung. In kleineren Städten mit weniger als 20'000 Einwohner hingegen hat die FDP die Nase vorn, wie eine Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigt.
In den sechs Schweizer Städte mit mehr als 100'000 Einwohnerinnen und Einwohnern hielten letztes Jahr die SP, die Grünen und kleinere Linksparteien mehr als 70 Prozent der Regierungssitze, wie das BFS am Dienstag mitteilte. In den Exekutiven von Städten mit weniger als 20'000 Einwohner hingegen lag ihr Anteil lediglich bei 23 Prozent.
In diesen kleineren Städten schneidet oft die FDP am Stärksten ab. Über alle Städte hinweg halten die Liberalen in den Gemeindeexekutiven einen Sitzanteil von rund 30 Prozent und sind damit die stärkste Partei. Zusammen mit SVP und CVP kommt Mitte-Rechts in den Exekutiven auf einen Sitzanteil von 56 Prozent, während die Linken mit 28 Prozent nur halb so viele Regierungssitze inne haben.
Vor allem die Regierungen der französischsprachigen Städte liegen im Vergleich zur gesamten Schweiz deutlich stärker links. Dort besetzen die SP, die Grünen und kleine Linksparteien 42 Prozent der Regierungsmandate.
In den italienischsprachigen Städten halten dagegen CVP, FDP und die Lega über 80 Prozent der Exekutivsitze. Und die SVP ist in den deutschsprachigen Städten mit 16 Prozent zwar relativ stark vertreten, in den anderen Sprachregionen jedoch praktisch nicht präsent (weniger als 1 Prozent).
Wie die Statistik weiter zeigt, blieb der Frauenanteil in den Parlamenten und Regierungen auf Gemeindeebene seit rund 20 Jahren relativ stabil. Er lag im letzten Jahr bei 31.9 Prozent in den Parlamenten und bei 27.4 Prozent in den Regierungen.
Den grössten Frauenanteil gibt es bei der SP und den Grünen mit 40 Prozent in den Exekutiven und zwischen 41 und 44 Prozent in den Legislativen. Bei der SVP auf der anderen Seite liegt der Anteil der gewählten Frauen bei unter 20 Prozent. (sda)