Schweiz
Gesundheit

Initiativen wollen Gesundheitskosten senken – das Stimmvolk steht dahinter

Initiativen wollen Gesundheitskosten senken – die Chancen stehen gut

04.03.2024, 21:3004.03.2024, 22:22
In der Schweiz dürften die Löhne laut einer Umfrage der UBS im kommenden Jahr im Durchschnitt leicht steigen. Nach Abzug der Teuerung bleibt den Schweizer Angestellten 0,3 Prozent mehr im Portemonnaie ...
Bild: KEYSTONE

Das Stimmvolk will offenbar das Portemonnaie von Gesundheitskosten entlasten. Die Prämienentlastungs-Initiative und die Kostenbremse-Initiative stossen derzeit beim Souverän im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmung vom Juni auf Zustimmung, wie eine Umfrage zeigt.

Die Volksinitiative «Maximal 10 Prozent des Einkommens für die Krankenkassenprämien (Prämienentlastungs-Initiative)» wird von den Stimmberechtigten mit 64 Prozent befürwortet, wie eine am Montag veröffentlichte Umfrage von Tamedia und 20Minuten zeigte.

Bei den Jungen bis 34 Jahre sagen 42 Prozent Ja und 22 Prozent eher Ja. Bei den über 65-Jährigen sind es 50 respektive 22 Prozent. Am tiefsten ist der Ja-Anteil mit 43 Prozent bei den FDP-Wählern, am höchsten bei den SP-Anhängerinnen, von denen die Initiative stammte. Hier sagen 88 Prozent Ja oder eher Ja.

Weiteres Ja zeichnet sich ab

Die von der Mitte-Partei lancierte Volksinitiative "Für tiefere Prämien - Kostenbremse im Gesundheitswesen (Kostenbremse-Initiative) findet bei 72 Prozent des Souveräns Anklang: Ja hätten zum Befragungszeitpunkt 37 Prozent gesagt, eher Ja 35 Prozent.

Hier sind die Unterschiede nach Parteizugehörigkeit markant geringer. 67 Prozent der FDP-Anhängerinnen und 71 Prozent der SP-Sympathisanten sind laut der Umfrage dafür. Die GLP, die Grünen sowie die SVP liegen bei den Werten dazwischen. Und bei den Initianten der Mitte-Partei ist die Zustimmung mit 81 Prozent am höchsten.

Kein Altersgraben

Siedlungstyp und Alter weisen bei dieser Vorlage keine gravierenden Unterschiede auf, wie die Umfrage weiter ergab. Bei der Bildung zeigen sich ebenfalls keine markanten Differenzen, wobei die Zustimmung bei den Personen mit einer universitären Ausbildung mit 68 Prozent am geringsten ist und bei jenen mit einem obligatorischen Schulabschluss mit 77 Prozent am höchsten.

Am 9. Juni befindet das Stimmvolk über vier Vorlagen an der Urne. Neben den bereits erwähnten zwei Volksinitiativen zur Reduktion der Prämienlast kommt auch das Referendum gegen den Energie-Mantelerlass zur Abstimmung. Die vierte Vorlage ist die «Stopp Impfpflicht»-Initiative.

An der Umfrage nahmen 30'384 Personen aus der ganzen Schweiz vom 29. Februar bis 3. März teil. Sie fand im Rahmen der Nachbefragung von 20 Minuten und Tamedia zu den eidgenössischen Abstimmungen vom 3. März 2024 statt. Die Umfrage wurde in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Leewas durchgeführt. Der Fehlerbereich liegt bei 1,6 Prozentpunkten. (sda)

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64 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Madison Pierce
04.03.2024 22:48registriert September 2015
Die Prämienlast auf 10 % des Einkommens zu begrenzen, senkt nicht die Gesundheitskosten. Man bezahlt einfach mehr über die Steuern.

Für eine Senkung müsste man bei den Leistungen ansetzen und das ist ein heisses Eisen.
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raues Endoplasmatisches Retikulum
04.03.2024 23:37registriert Juli 2017
"Initiativen wollen Gesundheitskosten senken – die Chancen stehen gut"

Die10% Inititive will ja die Kosten genau nicht senken, sondern nur weiterhin das Einkommen von Spitälern, Aertzteschaft und Pharma garantieren und gleichzeitig soll jeder und jede wegen jeder kleiner Bleuss in den Notfall rennen und ein CT bekommen können.
Die Initiative der Mittel will effektive etwas gegen die unkontrolliert wachsenden Kosten unternehmen.
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Souf­f­leur
04.03.2024 22:03registriert April 2018
Es würden wohl alle gerne weniger für die Gesundheitskosten bezahlen. Es wird wohl wieder auf die gleiche Frage wie bei der AHV werden. Wer finanziert die Zeche?
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