Bei einigen Antibiotika droht in der Schweiz eine schwere Mangellage. Der Bund gibt deshalb weitere Pflichtlager frei, um die Nachfrage zu decken. Wegen Covid-19 und einer starken und anhaltenden Infektionswelle habe sich die Versorgungslage zugespitzt, hiess es dazu.
Die Verordnung für die Pflichtlagerfreigabe von Antibiotika wird auf den 1. März 2023 entsprechend angepasst, wie das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) am Freitag mitteilte. Damit können auch grössere Mengen von Antibiotika in Tabletten und Kapselform aus Pflichtlagern freigegeben werden.
Die Unternehmen hätten Mühe, die gesteigerte Nachfrage nach Antibiotika zu decken, schrieb das BWL. Versorgungsstörungen sind mittlerweile für 25 Antibiotika-Produkte gemeldet. 20 dieser Meldungen betreffen Arzneimittel, die als Tabletten oder Kapseln geschluckt werden.
Trotz der Freigabe der Pflichtlagerbestände bleibe der Markt nur knapp versorgt, hiess es. Steige die Nachfrage global und langfristig, könnten Versorgungslücken trotz der Freigabe nicht ausgeschlossen werden. (sda)