Schweiz
Gesundheit

Chikungunya Virus breitet sich in Norditalien aus

In Norditalien breitet sich das Chikungunya-Virus aus

17.09.2025, 10:5717.09.2025, 13:58

In Norditalien breitet sich das von Mücken übertragene Chikungunya-Virus stark aus. Seit dem ersten lokalen Fall am 6. August sind inzwischen 46 lokale Infektionen bestätigt.

FILE - This 2014 photo made available by the U.S. Centers for Disease Control and Prevention shows a feeding female Anopheles funestus mosquito. (James Gathany/CDC via AP, File)
China Chikungunya
Mehrere Volksfeste in Norditalien wurden wegen des Virus bereits abgesagt. (Symbolbild)Bild: keystone

Besonders betroffen sind die Regionen Emilia-Romagna und Venetien. Die meisten Fälle wurden in der Provinz Verona gemeldet. Die Stadt gilt als besonderer Hotspot und führt nun grossangelegte Desinfektionsmassnahmen gegen die Insekten durch. Die Behörden warnen vor grösseren Menschenansammlungen.

Mehrere geplante Volksfeste wurden bereits abgesagt. Von Mensch zu Mensch ist Chikungunya nicht übertragbar.

Ursprung noch ungeklärt

Die Experten der Region Venetien versuchen weiterhin, den Ursprung dieses Ausbruchs zu klären, da es sich ausschliesslich um einheimische Fälle handelt – also um Personen, die nicht aus Risikogebieten im Ausland zurückgekehrt sind. Aufgrund der erwarteten allmählichen Abkühlung der Temperaturen geht man davon aus, dass sich die Ausbreitung der Infektionsherde verringern wird.

Das italienische Gesundheitsinstitut ruft die Bevölkerung auf, stehendes Wasser (z. B. in Blumentöpfen oder auf Friedhöfen) zu vermeiden, um die Mückenvermehrung zu stoppen. Laut Gesundheitsinstitut ISS sind italienweit mehr als 200 Menschen an Chikungunya erkrankt. Todesfälle gab es bisher keine.

Auch in Südfrankreich

Unterdessen kämpft auch Südfrankreich gegen Chikungunya. Hier ist die Stadt Antibes in der Nähe von Nizza mit 71 Fällen zum Hotspot geworden, die meisten davon traten im Norden der Kommune, in der Nähe der Autobahn, auf.

Bund plant Massnahmenplan

In der Schweiz wurde bisher kein Fall einer lokalen Übertragung von Chikungunya gemeldet. Alle bislang gemeldeten Fälle waren importiert und reisebedingt, wie das Bundesamtes für Gesundheit (BAG) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Die Wahrscheinlichkeit einer lokalen Übertragung des Chikungunya-Virus bleibt demnach sehr gering.

Der Bund plane, noch in diesem Jahr einen Massnahmenplan mit Empfehlungen zur Reduktion des Risikos einheimischer Fälle von Dengue, Chikungunya und Zika zu veröffentlichen. Dieser nationale Plan soll den Kantonen als Orientierung dienen, um ihre eigenen Strategien bei Bedarf entsprechend anzupassen. Massnahmen würden in der Schweiz in der Verantwortung der Kantone liegen und sich nach der jeweiligen lokalen Situation richten.

Das Virus ist nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) in der Regel ungefährlich. Fieber und starke Gelenkschmerzen können bei vielen Betroffenen aber über Wochen bis Monate anhalten. Schwere Verläufe sind selten, treten jedoch insbesondere bei älteren oder schwer vorerkrankten Menschen auf. Eine zugelassene Impfung gegen Chikungunya gibt es in der Schweiz bislang nicht. (sda/apa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Fliegen ist schöner: Spektakuläre Bilder vom Stabhochsprung
1 / 13
Fliegen ist schöner: Spektakuläre Bilder vom Stabhochsprung

Kitty Friele Faye (Norwegen).

quelle: keystone / pawel kopczynski
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Trump-Ankunft in Grossbritannien – er wird mit Epstein-Fotos auf Schloss Windsor begrüsst
Video: ch media
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Alliance Swisspass will ÖV-Tickets revolutionieren
Das Projekt myRIDE soll das Tarifsystem im öffentlichen Verkehr der Schweiz grundlegend vereinfachen. Statt wie heute mit über 4000 Zonen- und Abo-Varianten konfrontiert zu sein, sollen Fahrgäste ab 2027 einfach per Smartphone-App einchecken und losfahren. Die App erfasst automatisch die zurückgelegte Distanz, am Ende der Reise wird der Preis dann auf den Rappen genau berechnet. Damit fällt die komplizierte Wahl zwischen unzähligen Tickets im Voraus weg.
Zur Story