Schweiz
Gesundheit

Mehr Lohn für Pflegende? Gesundheitsdirektor winkt ab

Pauschal mehr Lohn für Pflegende? Oberster Gesundheitsdirektor winkt ab

18.06.2020, 06:4418.06.2020, 06:45
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Der Basler Regierungsrat Lukas Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektoren, hat Verständnis für die Forderung des Pflegepersonals nach höheren Löhnen. Er warnt aber vor Illusionen. Die Lohnkosten machten den grössten Anteil der Gesundheitskosten aus.

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Lukas Engelberger, Regierungsrat im Kanton Basel Stadt.Bild: KEYSTONE

Es wäre daher nicht seriös, dem Pflegepersonal pauschal höhere Löhne in Aussicht zu stellen, zumal ja auch schon einiges passiert sei, sagte Engelberger in einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen. Die Einsteigerlöhne seien bereits deutlich erhöht worden.

«Wir wollen den Pflegeberuf attraktiv erhalten. Ein Element dabei sind Möglichkeiten zur Weiterbildung», sagte Engelberger. In der Pflege könne man sich bis zum Master weiterbilden. «Darum werden wird künftig ärztliche Aufgaben zu den Pflegefachleuten verschieben.»

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Diese spezialisierten Pflegekräfte würden anspruchsvollere Tätigkeiten übernehmen und könnten damit auch ihren Lohn verbessern. Die Personalkosten insgesamt dürften aber nicht weiter steigen. Höhere Gesundheitskosten sei für die Bevölkerung nicht akzeptabel.

«Wir müssen den eigenen Nachwuchs stärker fördern. Gerade Intensiv-Pflegekräfte sind knapp. Ideal wäre ein Reservepool von Fachpersonal, das wir bei Bedarf für die Intensivpflege einsetzen können», sagte Engelberger. Das habe habe seinen Preis. Wer in einem solchen Pool sei, werde einen höheren Lohn erhalten müssen.

Der Basler Gesundheitsdirektor äussert sich ferner zu den Kosten von Tests auf den Coronavirus. Wer Symptome habe, solle sich möglichst ohne Hindernisse testen lassen können, ohne Selbstbehalt oder Franchise zu bezahlen. Die Krankenkassen sollten hier einspringen. (sda)

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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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p4trick
18.06.2020 07:33registriert März 2017
Jedem der 100'000 Pflegerinnen und Pfleger 500 Franken mehr Lohn pro Monat wäre 6Franken Prämienzuschlag pro Person im der Schweiz. Oder aber wir sparen die Kampfjets dann ist das Geld für die nächsten 10 Jahren gesichert.
Ich denke beides ist verkraftbar
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Cpt. Jeppesen
18.06.2020 08:53registriert Juni 2018
In der Berufsgruppe der Pflegenden zeigt sich exemplarisch was bei uns schief läuft. Zu erst entmündigt man die Pflegenden Stück für Stück. Immer weniger Tätigkeiten dürfen vom Pflegepersonal gemacht werden, stattdessen muss es ein Arzt tun. Dann werden die Löhne gedrückt. Dann wird gesagt, die Pflegenden können schon wieder mehr machen im Beruf, wenn sie einen Master hätten.
Als ob es einen Master bräuchte eine Spritze zu setzen.
Und weil wir niemanden trauen, muss nun für jede Tätigkeit mindestens ein Formular (25 fache Ausfertigung) erstellt werden, was die Hälfte der Arbeitszeit benötigt.
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Sam12
18.06.2020 08:47registriert Juni 2018
Aussage von einer aktuell auf der Intensivstation arbeitenden diplomierten Pflegeperson: Solche, die den Master machen, werden am Schluss nur noch im Büro eingesetzt und helfen nicht wirklich an den Brennpunkten. Zudem ist bekannt, wieso Personalmangel herrscht. Der Beruf kann die Leute nicht halten; überdurchschnittlich fordernde Bedingungen, verhältnismässig schlechte Bezahlung, kaum wirkliche (!) Weiterbildungsmöglichkeiten. Was soll dabei Junge motivieren, diesen Beruf nicht nur ein paar Jahre auszuüben?
Und zu "es sei schon viel passiert": Nein, definitiv nicht. Nicht bei den Pflegenden.
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