Das Regionalgericht Prättigau/Davos hat einen 30-jährigen Eritreer wegen vorsätzlicher Brandstiftung am Bahnhof Schiers zu 26 Monaten Haft verurteilt. Ausserdem wurde gegen ihn ein achtjähriger Landesverweis verhängt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Mann sitzt bereits seit dem 3. August 2021 in Haft - zuerst in Untersuchungshaft, seit Januar im vorzeitigen Strafvollzug. Diese Zeit wird ihm an das Strafmass von 26 Monaten angerechnet. Danach muss er das Land für acht Jahre verlassen. Wohin es für ihn geht, ist zur Zeit noch unklar.
Ausserdem verurteilte ihn die Richterin zu einer Busse von 600 Franken für weitere Delikte, wie sie im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Montag sagte.
Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, am 2. August 2021 kurz vor Mitternacht den Güterschuppen am Bahnhof in Schiers GR angezündet zu haben. Mehrere Feuerwehren mit über 50 Einsatzkräften löschten den Grossbrand während vier Stunden. Der angerichtete Sachschaden belief sich auf rund 1.2 Millionen Franken.
Die Staatsanwaltschaft plädierte vor Gericht auf eine Freiheitsstrafe von 52 Monaten und einen 12-jährigen Landesverweis. Sie machte geltend, dass sich im Gebäude zwei Menschen befanden, die durch das Feuer hätten getötet oder verletzt werden können. Davon habe der Beschuldigte gewusst.
Das Gericht hingegen sah es zwar als erwiesen, dass der Eritreer das Feuer vorsätzlich gelegt, jedoch nicht gewusst hatte, dass sich Menschen im Bahnhofsgebäude befanden. Die Parteien haben nun die Möglichkeit das Urteil bis Ende Jahr weiterzuziehen. (aeg/sda)