Schweiz
Immobilien

Wohnungen in der Schweiz werden so schnell vermietet wie selten zuvor

Die Altstadt von Chur mit der Kathedrale und dem Bischofssitz, aufgenommen im April 2001. Die Kathedrale Chur, Bischofskirche des Bistums Chur, soll erstmals seit ueber 70 Jahren umfassend restauriert ...
Im Bündner Hauptort Chur gehen freie Wohnungen innert Kürze vom Markt.Bild: KEYSTONE

In dieser Stadt werden freie Wohnungen am schnellsten vermietet (es ist nicht Zürich)

Wer eine Wohnung sucht, muss schnell sein: Die Nachfrage ist so hoch, dass die ausgeschriebenen Mietobjekte in Rekordgeschwindigkeit wieder vergeben sind. Und das, obwohl das Angebot ebenfalls wächst.
10.12.2025, 06:5710.12.2025, 06:57

Die guten Neuigkeiten vorneweg: Auf den grossen Immobilienportalen wurden zwischen Oktober 2024 und September 2025 rund 408'600 Mietwohnungen ausgeschrieben – 24'000 mehr als im Jahr zuvor, was einem Plus von sechs Prozent entspricht.

Zu diesen Ergebnissen kommt der am Mittwoch veröffentlichte Online-Wohnungsindex OWI, der durch das Swiss Real Estate Institute im Auftrag des Verbands der Immobilienwirtschaft Schweiz (SVIT), des Hauseigentümerverband Schweiz (HEV) und des Immobilienportals Newhome ermittelt wird.

Die Auswahl ist also etwas grösser, doch die wachsende Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich. Die durchschnittliche Insertionsdauer sank in der Folge um einen Tag auf 24 Tage und erreichte damit den niedrigsten Wert seit Beginn der Erhebung 2015.

«Es kommen mehr Wohnungen auf den Markt, die aber noch rascher wieder vermietet werden», heisst es in der Studie. Dies unterstreiche den anhaltend hohen Nachfragedruck. Zudem nutzten viele Mieterinnen und Mieter die wachsende Auswahl offensichtlich als Gelegenheit für einen Wohnungswechsel.

Regionale Unterschiede bleiben bestehen

Die Entwicklung verläuft regional unterschiedlich, folgt aber einem klaren Trend: In 19 von 26 Kantonen wurden mehr Wohnungen ausgeschrieben, in 14 Kantonen verkürzte sich parallel die Dauer der Ausschreibung.

Besonders deutlich wuchs das Angebot in Appenzell Ausserrhoden (+61%), im Wallis (+39%), in der Waadt (+29%) und in Graubünden (+29%). Trotzdem fanden Vermieter in all diesen Kantonen schneller neue Mietparteien.

Ein gegenteiliges Bild zeigt sich im Tessin: Dort wurden weniger Wohnungen ausgeschrieben (-23%) und die Inserate blieben länger online (+6 Tage), was auf eine sinkende Nachfrage deutet.

In Chur sind Wohnungen am schnellsten weg

Im Städtevergleich ist die Wohnungsknappheit in Chur am ausgeprägtesten. Obwohl dort deutlich mehr Wohnungen auf den Markt kamen (+48%), wurden sie im Schnitt bereits innert 10 Tagen vermietet – schweizweit ein Rekord. Auch Freiburg, Lausanne und Neuenburg verzeichnen eine steigende Nachfrage.

Schnell drehen die Märkte weiterhin in Zürich, Winterthur und Genf, wo Wohnungen nach 13 bis 16 Tagen neue Mieterinnen und Mieter finden. In Zürich gibt es allerdings zum zweiten Mal in Folge eine leichte Entspannung: Es werden so viele Wohnungen ausgeschrieben wie nie seit Beginn der Messungen 2015, was laut Studie mit Zu- und Wegzügen sowie Umzügen zusammenhängen dürfte. (sda/awp)

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