Schweiz
International

Armeechef über Schweizer Soldaten in der Ukraine «Könnten 200 stellen»

Thomas Suessli, Chef der Schweizer Armee, spricht bei den Swiss Cyber Security Days, am Dienstag, 18. Februar 2025 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Laut Thomas Süssli könnte die geopolitische Situation für die Schweiz in den nächsten Jahren noch gefährlicher werden.Bild: keystone

Armeechef über Schweizer Soldaten in der Ukraine: «Könnten 200 stellen»

Armeechef Thomas Süssli hat im «SonntagsBlick» erklärt, dass die Schweiz innerhalb von neun bis zwölf Monaten rund 200 Soldaten für eine Friedensmission im ukrainisch-russischen Grenzgebiet bereitstellen könnte. Dabei betonte er zugleich die Neutralität der Schweiz.
23.02.2025, 06:1423.02.2025, 09:13
Mehr «Schweiz»

Süssli erklärte, es müsse zwischen Peace-enforcement- und Peacekeeping-Einsätzen unterschieden werden. Während Peace-enforcement-Einsätze den Frieden mit Waffengewalt erzwingen würden – was für die Schweiz nicht infrage komme -, setze Peacekeeping eine Feuerpause sowie die Zustimmung Russlands und der Ukraine zur Entsendung einer Uno-Friedenstruppe voraus.

«Wenn wir den Auftrag erhalten, uns an einer Mission zu beteiligen, würden wir ein Ausbildungskonzept entwerfen, um unsere Milizangehörigen zu trainieren und auf den Einsatz vorzubereiten. Dann würden wir mit der Rekrutierung beginnen und die Armeeangehörigen ausbilden», sagte Süssli weiter zum «SonntagsBlick». Der Einsatz von Waffen wäre nur in einer Notwehrsituation erlaubt. «Das Mandat beschliessen Bundesrat und Parlament», fügte er an.

Im Bereich Logistik und Sanität sei die Schweiz gut aufgestellt, sagte der Armeechef weiter. Es gebe verschiedene denkbare Aufgaben im Rahmen einer Friedensmission – entscheidend sei, welche Anforderungen die Uno stelle und welche Beschlüsse Bundesrat und Parlament fällten. Süssli zog Parallelen zu den Einsätzen von Schweizer Armeeangehörigen im Kosovo.

Weiter warnte er, Russland könnte 2027 bereit sein, Europa weiter zu destabilisieren und den Konflikt eskalieren zu lassen. Für die Schweiz sei dies besonders kritisch, da das Flugabwehrraketen-System Patriot und die F-35-Kampfjets erst nach 2027 geliefert würden. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
113 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Pointless Piraña
23.02.2025 07:17registriert Dezember 2019
Die Ukraine ist am 23.2.2022 in Ruhe und Frieden schlafen gegangen. Und beim Aufwachen war sie im Krieg.

Lässt Europa es zu, kämpfen wir bald ebenso um das Überleben, und zwar inklusive "neutrale" Schweiz und wenn's ganz Übel läuft sowohl gegen die Russen wie auch gegen die Amerikaner.

Ja,es ist tatsächlich so ernst.
9734
Melden
Zum Kommentar
avatar
winglet55
23.02.2025 06:46registriert März 2016
Die USA ein Rechtsstaat? Täusche ich michoder ist das seit Januar eher ein Unrechtsstaat, Termin Erpressung und Drohungen arbeitet?
7621
Melden
Zum Kommentar
avatar
Rethinking
23.02.2025 08:54registriert Oktober 2018
Die F-35-Kampfjets sind der teuerste Fehlkauf aller Zeiten…

Da haben sich ein paar Fanboys die Evaluation zurecht geschustert…

Wir werden massiv mehr zahlen müssen, als für diese völlig überteuerten Jets jetzt schon budgetiert ist…
2013
Melden
Zum Kommentar
113
    Mindestens 542 Zivilisten in drei Wochen im Sudan getötet

    In den vergangenen drei Wochen sind in der Region Nord-Darfur im Sudan nach Angaben des UN-Hochkommissars für Menschenrechte mindestens 542 Zivilisten getötet worden. Die Dunkelziffer sei wahrscheinlich wesentlich höher, so Volker Türk. «Das Grauen, das sich im Sudan abspielt, kennt keine Grenzen», sagte der UN-Hochkommissar.

    Zur Story