Schülerinnen und Schüler sind nach dem Ende der Sommerferien in vielen Kantonen keinen erhöhten Risiken wegen des Coronavirus ausgesetzt.
Es gebe keinen Grund zu besonderer Sorge, sagte der Berner Kinderarzt und Infektiologe Christoph Aebi.
Bei Kindern und Jugendlichen hätten die Hospitalisationen und schweren Fälle bisher nicht zugenommen, sagte Aebi
in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». Das hänge vermutlich auch mit den Sommerferien zusammen. Es lasse sich daher erst in den kommenden Wochen abschätzen, in welche Richtung es gehe.
Auf die Frage, ob es Schutzkonzepte brauche, sagte Aebi, dass es aus kinderärztlicher Sicht das oberste Ziel sei, die Schulen offen zu lassen. Es habe sich gezeigt, dass geschlossene Schulen bei den Kindern zu massiven sekundären Schädigungen führten. Er plädiere dafür, auf Primar- und Sekundarstufe auf Schutzmasken zu verzichten.
Als ambivalent bezeichnete der Infektiologe sein Verhältnis zu Massentests. Sie könnten zwar zur Beruhigung der Bevölkerung und der Behörden beitragen. Ihr Effekt, Ausbrüche an den Schulen zu verhindern, dürfte jedoch gering gewesen sein. Ob dies auch für die Delta-Variante des Virus gelte, bleibe abzuwarten.
Häufiges Lüften der Schulräume sei dagegen eine gute Idee. Das lasse sich fix anordnen. Skeptischer sei er, wenn es darum gehe, das CO2 zu messen und Luftfilter einzubauen. Beim Corona-Erreger dürften kurzfristige Kontakte eine grössere Rolle spielen als die längerfristige Verringerung der Partikelzahl im Unterrichtszimmer. (sda)