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Mario Fehr will keine ukrainischen Roma-Familien mehr aufnehmen

Mario Fehr will keine ukrainischen Roma-Familien mehr aufnehmen – heftige Kritik von Links

09.12.2024, 09:5009.12.2024, 16:07
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Die linke Ratsseite inklusive einzelner Vertreter der GLP haben am Montag im Kantonsrat harsche Kritik an Sicherheitsdirektor Mario Fehr (parteilos) geübt. Dass er gewisse Grossfamilien aus der Ukraine nicht mehr aufnehmen will, bezeichneten sie als «beschämend».

Regierungsrat Mario Fehr, Vorsteher der Sicherheitsdirektion des Kantons Zuerich spricht an einer Medienkonferenz zu aktuellem aus dem Asylbereich, am Dienstag, 29. Oktober 2024 in Zuerich. (KEYSTONE/ ...
Mario Fehr steht in der Kritik.Bild: keystone

Fehr mache Stimmung gegen ethnische Minderheiten, sagte eine Sprecherin der AL in einer Fraktionserklärung. Fehrs Haltung sei der humanitären Tradition der Schweiz unwürdig und zeuge von Geschichtsvergessenheit und Verantwortungslosigkeit.

«Es wäre auch zu prüfen, ob dieser Ausschluss einer bestimmten Gruppe nicht gegen die Rassismusstrafnorm verstösst.» AL, Grüne, SP sowie vereinzelte GLP forderten den Regierungsrat auf, von solch polemischen Aktionen abzusehen und seine Verantwortung wahrzunehmen.

Fehr hatte Bundesrat Beat Jans (SP) in einem Brief angekündigt, er wolle im Kanton Zürich keine ukrainischen Grossfamilien mehr aufnehmen, die nicht in von Russland besetzten oder umkämpften Gebieten leben würden. Der Brief ans Staatssekretariat für Migration (SEM) liegt der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor.

Für die linke Ratsseite war klar, dass Fehr mit den Grossfamilien explizit Roma-Familien gemeint haben musste.

Auf eidgenössischer Ebene sprach sich das Parlament Anfang Dezember dafür aus, künftig nicht mehr allen Schutzsuchenden aus der Ukraine den Status S zu gewähren. Erhalten sollen ihn nur noch Geflüchtete aus besetzten oder umkämpften Gebieten. (dab/hkl/sda)

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127 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sarah.J.M.
09.12.2024 11:09registriert April 2024
Das Problem mit den "ukrainischen" Roma ist europaweit bekannt. Recht häufig halten die Ausweisdokumente einer eingehenden Prüfung und Abgleich mit ukr. Behörden nicht stand. Die Prüfung ist aber aufwendig und zeitintensiv. Nicht selten sind die Ausweispapiere gefälscht um den Flüchtlingsstatus zu erschleichen, obwohl die Personen aus Rumänien kommen. Die Rumänen haben aber null Bock sich um diese zu kümmern und auch eine Strafvervolgung bzgl Urkundenfälschung, Erschleichen von Aufenthaltstiteln und Hilfsleistungen verläuft im Sand. Kann gut verstehen, dass man hierbei nun vorsichtiger wird.
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Müller Lukas
09.12.2024 10:40registriert August 2020
Finde ich nachvollziehbar. Die Roma missbrauchen offensichtlich den Ukrainekonflikt, um sich hier breit zu machen.
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Ehringer
09.12.2024 10:03registriert Februar 2015
Eine Kleinigkeit, aber:

Dass hier ein Artikel, bei dem es nur um den Kantonsrat von Zürich geht, im ersten Moment so erscheint, als könnte es genauso gut national sein, finde ich ein wenig befremdlich. Der Artikel lässt keinen Rückschluss darauf zu, dass es um Zürich geht, der Kanton taucht nirgends auf (nicht einmal dort, wo von "Kantonsrat" die Rede ist). Irgendwo müsste das für mich klar erkenntlich sein.
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