Die Schweiz und Tschechien haben am Donnerstag in Prag ein Abkommen zur Umsetzung des zweiten Schweizer Beitrags an ausgewählte EU-Mitgliedstaaten unterzeichnet. Die Schweiz wird in Tschechien ein Programm in den Bereichen Forschung, Migration, Gesundheit, Tourismus und Schutz der Biodiversität mit 76.9 Millionen Franken unterstützen.
Dies gab das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) am Donnerstag bekannt. Das neue Kooperationsprogramm trage den aktuellen Bedürfnissen Tschechiens Rechnung, hiess es weiter. Es soll schweizerisch-tschechische Partnerschaften in Bereichen stärken, in denen die Schweiz dank ihrem Fachwissen und ihrer Erfahrung einen Mehrwert bieten könne.
Ein Schwerpunkt liege darin, in National- und Naturpärken die Touristenströme besser zu lenken. Hier sollen gemäss dem WBF mit Schweizer Knowhow nachhaltige und alternative Tourismusmodelle entworfen und umgesetzt werden. Dies trage auch dazu bei, die Biodiversität zu schützen.
Zudem würden geplante Reformen in den Bereichen Forschungsinfrastruktur, häusliche Krankenpflege sowie soziale und wirtschaftliche Integration von Migranten mitfinanziert und durch Schweizer Expertise unterstützt.
Tschechien gehört zu den Empfängern des ersten und des zweiten Schweizer Beitrags für die Verringerung der wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten in der erweiterten EU. Der zweite Schweizer Beitrag an ausgewählte EU-Staaten sei eine Investition in Sicherheit, Stabilität und Wohlstand in Europa, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) weiter mit.
Er ziele darauf ab, den Zusammenhalt zu stärken, wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten zu verringern und Länder zu unterstützen, die unter Migrationsdruck stehen würden. Mit dem Beitrag vertiefe die Schweiz zudem die bilateralen Beziehungen zu den EU-Partnerländern und zur EU als Ganzes. Tschechien ist mit einem Handelsvolumen von 5.1 Milliarden Franken der zweitwichtigste Handelspartner der Schweiz in Mittel- und Osteuropa. (sda)