Erst vor einer Woche schwärmte ein amerikanisches Pärchen gegenüber dem amerikanischen Nachrichtensender CNN vom Schweizer Schulsystem und der Sicherheit im Land. Nun ist es die britische Zeitung «The Guardian», die sich mit einem unserer wertvollsten Schätze beschäftigt: mit unseren Gewässern, dem «blauen Gold».
Und weil wir ein bisschen stolz auf diese Ehrung sind, wollen wir dir den Inhalt des Artikels nicht vorenthalten.
Das Abwasser floss direkt in die Flüsse und Seen, und selbst giftige Stoffe fanden ihren Weg in die Gewässer. Vielerorts hingen Schilder mit Warnungen: «Baden auf eigene Gefahr.»
Die Verschmutzung war auch mit blossem Auge sichtbar: Tote Fische trieben in den Gewässern, Toilettenpapier schwamm an der Oberfläche. Nur 15 Prozent der Bevölkerung waren damals an eine Kläranlage angeschlossen.
1967 war es die Bevölkerung, die mit der Volksinitiative «Schutz der Gewässer vor Verschmutzung» einen politischen Kurswechsel forderte. Der Ausbau kostete die Schweiz rund 50 Milliarden.
Heute gilt die Schweiz als Vorbild für nachhaltige Wasserbewirtschaftung.
«Der Anblick von Menschen, die sich in ein innerstädtisches Gewässer stürzen, wäre in den meisten Städten Europas, der USA und vieler anderer Teile der Welt undenkbar», schreibt die britische Zeitung. Und weiter: «Die Schweiz ist weltweit führend bei der Reinigung ihres Wassers von Mikroschadstoffen.» Dazu zählen Substanzen wie Antidepressiva oder Antibiotika.
«Bei Mikroverunreinigungen sind wir unseren Nachbarn 10 bis 15 Jahre voraus», sagt Michael Mattle, Leiter der Abwassertechnik beim Ingenieurbüro Holinger in Genf, gegenüber der Zeitung. Abwasserexperten aus einigen europäischen Ländern würden unsere Anlagen besuchen, um von unserer fortgeschrittenen Technologie zu lernen. «Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie viel Arbeit nötig ist, um das Schweizer Wasser zu reinigen», so Mattle.
Im Artikel heisst es: «Politiker aller Lager sind sich einig, dass sauberes Wasser Priorität haben muss.» In Grossbritannien sei dies nicht der Fall. Trotz hoher Konzentrationen von Antibiotika und anderen Medikamenten in vielen Gewässern liegen keine konkreten Pläne zur Behebung dieser Problematik vor.
gemäss der Environment Agency floss 2023 während 3.6 millionen Stunden ungeklärtes Abwasser in natürliche Gewässer.
vor diesem Hintergrund erstaunt es mich nicht, dass UK unser Kläranlagensystem toll findet.