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81-jähriger Schweizer sitzt in tunesischem Gefängnis

Tunisian police officers stand guard after an explosion in Tunis, Thursday June 27, 2019. Twin suicide attacks targeting security forces struck Tunisia's capital on Thursday, killing at least one ...
Zwei tunesische Polizisten. (Symbolbild)Bild: AP

81-jähriger Schweizer sitzt in tunesischem Gefängnis

04.06.2025, 14:3204.06.2025, 14:32
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Ein 81-jähriger schweizerisch-tunesischer Doppelbürger sitzt in einem tunesischen Gefängnis in Haft. Das ehemalige Kadermitglied des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sei vor einem Jahr festgenommen worden, schreibt Amnesty International.

Er habe sich für die Rechte von Geflüchteten eingesetzt. Seine Inhaftierung sei Teil einer Repressionswelle der Regierung gegen die Zivilgesellschaft, teilte Amnesty International am Mittwoch weiter mit. 2016 habe er die Organisation «Conseil Tunisien pour les Refugies» (CTR) gegründet. Diese helfe bei der Vorregistrierung von Asylsuchenden und der Bereitstellung grundlegender Hilfeleistungen und arbeitet dafür eng mit dem UNHCR zusammen, schrieb Amnesty.

Im Mai 2024 veröffentlichte seine Organisation ein Inserat, in dem Hotels zur Unterbringung von Asylbewerbenden und Schutzsuchenden in prekären Situationen gesucht werden. In tunesischen Medien und sozialen Netzwerken sei behauptet worden, dass der CTR die Ansiedlungen von illegalen Migrantinnen und Migranten fördere, so Amnesty.

Die Nichtregierungsorganisation fordert seine sofortige Freilassung. Laut Amnesty ist der 81-Jährige er in einer Massenzelle mit rund 30 Mitinsassen untergebracht, Hitze und fehlende Medikamente setzten ihm stark zu.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) verfolge die Entwicklung des Falls aufmerksam, hiess es am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Schweizer Botschaft in Tunesien und die Zentrale des EDA hätten bei den tunesischen Behörden auf sehr hoher Ebene zugunsten des Schweiz-Tunesiers interveniert. Die Botschaft gewährleiste den konsularischen Schutz des Mannes und stehe in engem Kontakt mit den Angehörigen der betroffenen Person und den zuständigen lokalen Behörden. (nib/sda)

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