Das Bahnunternehmen Eurostar will in den kommenden Jahren erstmals eine direkte Verbindung zwischen der Schweiz und Grossbritannien anbieten. Die Tochterfirma des französischen Bahnkonzerns SNCF kündigte am Dienstag eine Ausweitung ihres Streckennetzes an, das bislang im Wesentlichen London mit Brüssel, Amsterdam und Paris verbindet.
Bis «Anfang der 2030er Jahre» sollen nun auch Genf und Frankfurt direkt mit der britischen Hauptstadt verbunden werden. Eurostar plant, bis 2030 bis zu 50 neue Züge anzuschaffen, und will künftig 30 Millionen Fahrgäste pro Jahr befördern.
Im vergangenen Jahr verzeichnete das Unternehmen ein Wachstum bei den Fahrgastzahlen von fünf Prozent auf 19,5 Millionen. «Die Nachfrage nach Zugreisen in Europa ist stark, die Kunden wollen mit dem Zug weiter reisen als je zuvor», erklärte die Generaldirektorin von Eurostar, Gwendoline Cazenave.
Neue Verbindungen zwischen London und dem europäischen Festland sind dennoch eher selten, da an den entsprechenden Bahnhöfen die Infrastruktur für Grenzkontrollen aufgebaut werden muss. Die letzte neu eröffnete Strecke war die Verlängerung der Eurostar-Verbindung London-Brüssel nach Amsterdam im Jahr 2020.
Neue Verbindungen zwischen London und dem europäischen Festland sind dennoch eher selten, da an den entsprechenden Bahnhöfen die Infrastruktur für Grenzkontrollen aufgebaut werden muss. Die letzte neu eröffnete Strecke war die Verlängerung der Eurostar-Verbindung London-Brüssel nach Amsterdam im Jahr 2020.
2023 hatte der Betreiber des Eurotunnels unter dem Ärmelkanal mitgeteilt, Untersuchungen für einen möglichen Anschluss weiterer europäischer Städte von Köln und Frankfurt an das Bahnstreckennetz abgeschlossen zu haben. Demnach gibt es ein Potenzial von einer Millionen Reisenden pro Jahr zwischen London und Genf.
Der Schweizer Verkehrsminister Albert Rösti und die britische Transportministerin Heidi Alexander hatten Anfang Mai eine Absichtserklärung für Direktverbindungen zwischen der Schweiz und Grossbritannien unterzeichnet. Dafür wären aber umfangreiche Vorbereitungen nötig. Weil das Vereinigte Königreich nicht zum Schengen-Raum gehört, müssen an den Abfahrtsbahnhöfen Sicherheits- und Passkontrollen wie am Flughafen eingerichtet werden.
Die SBB hatten im März eine mögliche Beschaffung von bis zu 40 Hochgeschwindigkeitszügen angekündigt. Diese will sie im Verlauf der 2030er-Jahre auf internationalen Verbindungen, etwa nach Italien und Frankreich, einsetzen. Damals hiess es, auch Destinationen wie Barcelona und London seien denkbar. (dab/nib/sda/awp/afp)