Die vom Bundesrat eingesetzte Arbeitsgruppe hat keine Hinweise auf ein Geheimabkommen zwischen der Schweiz und der PLO gefunden. Auch die Ermittlungen zum Flugzeugabsturz bei Würenlingen im Jahr 1970 wurden nicht behindert.
Zum dem Schluss kommt die interdepartementale Arbeitsgruppe «1970» in einem Bericht, den der Bundesrat am Mittwoch zur Kenntnis genommen hat. Sie hatte Zugang zu allen Dossiers, die sie einzusehen wünschte. Ihre Recherchen stützte sie ausserdem auf Unterlagen aus dem Privatbestand von alt Bundesrat Pierre Graber, aus dem Archiv des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz sowie auf schriftliche Antworten von Farouk Kaddoumi.
Gemäss dem Buch «Schweizer Terrorjahre» von NZZ-Reporter Marcel Gyr soll Graber mit dem PLO-Repräsentanten ein geheimes Abkommen geschlossen haben. Die Palästinenser sorgten dafür, dass die militanten palästinensischen Gruppen keine weiteren Anschläge auf Schweizer Ziele verübten. Die Schweiz sicherte der damals als Terrororganisation eingestuften PLO im Gegenzug per Handschlag Unterstützung auf internationalem Parkett zu.
Zuvor war die Schweiz von mehreren Terroranschlägen betroffen gewesen. Der schwerwiegendste davon war der Bombenanschlag auf eine Swissair-Maschine, die im Februar 1970 bei Würenlingen AG abstürzte, was 47 Menschen das Leben kostete. Gyr stellte in seinem Buch auch die Frage, ob das Abkommen einen Einfluss auf die Untersuchungen in dem Fall hatte. (whr/sda)