Schweiz
Justiz

Nach dem Tod von Werner Ferrari: Wer bezahlt das Grab des Kindermörders?

Der mehrfache Kindermoerder Werner Ferrari, Mitte, wird am Dienstag, 10. April 2007, von zwei Aargauer Kantonspolizisten in das Ratshaus von Wettingen (AG) eskortiert. Das Beziksgericht Baden befasst  ...
Werner Ferrati ist tot. Doch wie geht es nun mit seinem Leichnam weiter?Bild: KEYSTONE

Wer bezahlt das Begräbnis des Kindermörders Werner Ferrari?

Der Mörder Werner Ferrari ist im Alter von 78 Jahren in der JVA Lenzburg gestorben. Nun stellt sich die Frage, wo er begraben wird und wer die Beisetzung bezahlt.
18.12.2025, 16:0718.12.2025, 16:07
Lisa Kwasny / ch media

Werner Ferrari ist im Alter von 78 Jahren im Gefängnis verstorben. Seine Mordserie erschütterte in den Achtzigerjahren die Schweiz. Nachdem er 1971 ein zehnjähriges Kind entführt und erwürgt hatte, wurde er zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach sechseinhalb Jahren entliess man ihn mit der Begründung, er sei «geheilt». Daraufhin brachte Ferrari mindestens vier weitere Kinder um. 1989 hat die Polizei ihn in seinem damaligen Wohnort Olten verhaftet, ab 1995 war er in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg inhaftiert. Er erlag am 12. Dezember einer Krankheit, jetzt stellt sich die Frage: Was passiert mit dem Leichnam eines Serienmörders?

Der mehrfache Kindermoerder Werner Ferrari, vorne, wird am Dienstag, 10. April 2007, von einem Aargauer Kantonspolizisten in das Ratshaus von Wettingen (AG) eskortiert. Das Beziksgericht Baden befasst ...
Werner Ferrari wurde wegen der Ermordung von fünf Kindern lebenslänglich verurteilt.Bild: KEYSTONE

Normalerweise sind die Angehörigen für das Begräbnis einer Person verantwortlich. Doch Ferrari hatte mit seinen Angehörigen keinen Kontakt mehr, sagte der Lenzburger Gefängnisdirektor Marcel Ruf. Wenn die Angehörigen sich nicht melden, ist die letzte Wohngemeinde der Person zuständig.

Asche wird Friedhof übergeben

Bei Ferrari ist das Olten: «Für den Fall, dass der Nachlass des Verstorbenen nicht ausreicht und die Nachkommen nicht für die Kosten aufkommen können, wird die Stadt Olten das Begräbnis von Werner Ferrari bezahlen», bestätigt Stadtschreiber Ramon Christen. Die Stadt würde in diesem Fall den gleichen ordentlichen Prozess durchlaufen wie mit allen anderen Verstorbenen, die keine Angehörigen und kein Vermögen mehr haben. Dass Ferrari ein Kindermörder war, habe darauf keinen Einfluss.

Nach der Kremation werde die Asche dem Friedhof übergeben und ein halbes Jahr aufbewahrt. Wenn sich dann immer noch keine Angehörigen gemeldet haben, wird die Asche auf dem Friedhof beigesetzt. Ob im Gemeinschaftsgrab oder in einem separaten Grab auf dem Gelände, ist gemäss Christen noch offen. Wie in allen anderen Fällen auch komme Olten nur für eine Bestattung zum Minimalbetrag auf. (aargauerzeitung.ch)

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57 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pontifax
18.12.2025 17:00registriert Mai 2021
Das sind vielleicht 3000 Stutz. Gefängnisaufenthalt ist massiv teurer. Also macht nicht so ein Theater.
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Mulumbi
18.12.2025 16:47registriert April 2024
Wenn sich keine Angehörigen melden, dann würde ich ihn anonym bestatten. Nicht im Gemeinschaftsgrab, ich finde da hat er mit, hoffentlich, redlichen Menschen zusammen nichts zu suchen. Besser wäre wohl eine Verstreuung der Asche an einem geheimen Ort.
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Es_gaht_mi_ja_nüt_a_aber…
18.12.2025 16:59registriert Dezember 2023
Der Mann hat meine Kindheit traumatisiert, Die Opfer wurden auf meinem Schulweg gefunden. Wie oft versuchte ich im Traum von ihm zu flüchten und konnte mich micht bewegen. Nicht zu wissen wer er ist aber zu wissen das er ein Kind nach dem anderen in der Region ermordet bedeutete ständige Angst, Ich kenne heute noch die Namen der Kinder. Ein (wohl pädophiler) suchte Kontakt zu uns und löste ein Grossaufgebot der Polizei aus. Trauma weil wir dachten es se er. Von mir aus könnte man ihn dort hin bringen, wo aus ihm Fernwärme gewonnen wird. Dann hat er wenigstens post-mortem etwas gutes getan
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