Wer bezahlt das Begräbnis des Kindermörders Werner Ferrari?
Werner Ferrari ist im Alter von 78 Jahren im Gefängnis verstorben. Seine Mordserie erschütterte in den Achtzigerjahren die Schweiz. Nachdem er 1971 ein zehnjähriges Kind entführt und erwürgt hatte, wurde er zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach sechseinhalb Jahren entliess man ihn mit der Begründung, er sei «geheilt». Daraufhin brachte Ferrari mindestens vier weitere Kinder um. 1989 hat die Polizei ihn in seinem damaligen Wohnort Olten verhaftet, ab 1995 war er in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg inhaftiert. Er erlag am 12. Dezember einer Krankheit, jetzt stellt sich die Frage: Was passiert mit dem Leichnam eines Serienmörders?
Normalerweise sind die Angehörigen für das Begräbnis einer Person verantwortlich. Doch Ferrari hatte mit seinen Angehörigen keinen Kontakt mehr, sagte der Lenzburger Gefängnisdirektor Marcel Ruf. Wenn die Angehörigen sich nicht melden, ist die letzte Wohngemeinde der Person zuständig.
Asche wird Friedhof übergeben
Bei Ferrari ist das Olten: «Für den Fall, dass der Nachlass des Verstorbenen nicht ausreicht und die Nachkommen nicht für die Kosten aufkommen können, wird die Stadt Olten das Begräbnis von Werner Ferrari bezahlen», bestätigt Stadtschreiber Ramon Christen. Die Stadt würde in diesem Fall den gleichen ordentlichen Prozess durchlaufen wie mit allen anderen Verstorbenen, die keine Angehörigen und kein Vermögen mehr haben. Dass Ferrari ein Kindermörder war, habe darauf keinen Einfluss.
Nach der Kremation werde die Asche dem Friedhof übergeben und ein halbes Jahr aufbewahrt. Wenn sich dann immer noch keine Angehörigen gemeldet haben, wird die Asche auf dem Friedhof beigesetzt. Ob im Gemeinschaftsgrab oder in einem separaten Grab auf dem Gelände, ist gemäss Christen noch offen. Wie in allen anderen Fällen auch komme Olten nur für eine Bestattung zum Minimalbetrag auf. (aargauerzeitung.ch)
