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Zahl von Asyl suchenden Nordafrikanern in Zürich stark gesunken

ARCHIVBILD --- ZUR MK VON BR SOMMARUGA ZUR VERABSCHIEDUNG DES BUNDESRATES DES SACHPLANS ASYL, AM MITTWOCH, 20. DEZEMBER 2017, ERHALTEN SIE FOLGENDE THEMENBILDER --- An asylum seeker shows a supervisor ...
Asylsuchende aus dem Maghreb seien gut vernetzt, sagt das SEM.Bild: KEYSTONE

Zahl von Asyl suchenden Nordafrikanern in Zürich stark gesunken

30.03.2024, 15:49
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Im Bundesasylzentrum Zürich hat sich die Zahl der aus nordwestafrikanischen Staaten kommenden Personen seit der Einführung des neuen 24-Stunden-Verfahrens um 70 Prozent vermindert. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) führt dies auf eine abschreckende Wirkung des neuen, im November in Zürich testweise eingeführten Schnellverfahrens zurück.

Zwar sei auch in anderen Bundesasylzentren der Schweiz die Zahl der Menschen aus dem Maghreb seit November um 41 Prozent gesunken, berichtete das Schweizer Fernsehen (SRF) am Samstag gestützt auf Zahlen des SEM.

Doch sagte SEM-Mediensprecher Daniel Bach, es spreche sich unter Nordafrikanern herum, dass Verfahren für Personen aus Maghreb-Staaten nun schneller abgewickelt würden. Dadurch werde es weniger attraktiv, in die Schweiz zu kommen. «Personen aus dem Maghreb sind sehr gut untereinander vernetzt», sagte Bach der «Tagesschau».

Vor Einführung des Schnellverfahrens in Zürich hätten sich jedes Wochenende rund 40 Personen aus nordwestafrikanischen Staaten gemeldet, um ein Asylgesuch zu stellen, sagte Bach. Vorletztes Wochenende hätten sich nur noch vier Personen gemeldet, am vergangenen Wochenende noch eine.

Skeptisch hinsichtlich des Verfahrens an sich und dessen Wirkung ist die Schweizerische Flüchtlingshilfe. Direktorin Miriam Behrens geht davon aus, dass sich die Zahl der Asylgesuche aufgrund saisonaler Schwankungen reduziert hat. «Das sehen wir auch bei Personen aus anderen Herkunftsländern», sagte sie dem TV-Sender.

Erst in den Sommermonaten werde sich zeigen, ob das neue 24-Stunden-Verfahren die erwünschte Wirkung habe. Je schneller ein Verfahren durchgeführt werde, desto grösser sei auch die Gefahr von Fehlentscheiden.

Jans will neues Verfahren landesweit

Der zuständige Bundesrat Beat Jans schlug Mitte Februar bei einem Besuch des Bundesasylzentrums in Chiasso TI vor, das neue Verfahren bis Ende April auf alle Bundesasylzentren mit Verfahrensfunktion auszuweiten. Bei einem Besuch des Bundesasylzentrums in Boudry NE sagte Jans vor ein paar Tagen, in den nächsten Wochen werde das Verfahren in Boudry eingeführt.

Bundesrat Beat Jans spricht an einer Medienkonferenz waehrend seinem Besuch im Bundesasylzentrum Chiasso, am Dienstag, 19. Februar 2024 in Chiasso. (KEYSTONE/Ti-Press/PABLO GIANINAZZI)
Beat Jans will die Verfahren beschleunigen.Bild: keystone

Ziel sei es, Asylgesuche von Personen aus Herkunftsstaaten mit einer tiefen Asylgewährungsquote rascher abschliessen zu können, so Jans. Menschen, welche keine Chance auf Anerkennung ihres Asylgesuchs hätten, sollten kein solches Gesuch mehr in der Schweiz stellen. (sda)

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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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derEchteElch
30.03.2024 16:59registriert Juni 2017
Sehr gut so. Bitte auch gleich zurückschaffen, die einen negativen Entscheid gekriegt haben. Somit besteht kein Asylgrund und die Herren können zurück.
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Schlaf
30.03.2024 16:16registriert Oktober 2019
Ist schon pervers, die Flüchtlinge suchen keinen Schutz, sondern den Ort, an dem sie am meisten bekommen.

Höchste Zeit, das 24-Stunden-Verfahren, sofort und schweizweit einzuführen!
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Skunk42
30.03.2024 17:06registriert Februar 2022
Alle mit negativem Entscheid sollten folgende Optionen haben:

1. Haft (wegen illegaler Einreise) mit der Möglichkeit jederzeit von Option 2 Gebrauch zu machen.
2. Sofortige Ausreise ins Herkunftsland.
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Nemo am ESC: Hier sind alle Schweizer Siege und Niederlagen bis jetzt
Die ESC-Geschichte der Schweiz ist durchzogen. Aber lange nicht so schlecht, wie man meinen möchte!

Im Jahr 2014 wurde watson geboren. Die räudige und doch liebenswerte Katze unter den Schweizer Medien. Ein bisschen strange, eine Spur zu auffällig, aber von einer kreativen Verschwendungssucht, die bald viele von euch einzufangen wusste. 2014 sang eine wunderschöne österreichische Dragqueen namens Conchita Wurst am ESC, sang von ihrer Wiedergeburt, davon, dass sie wie ein Phoenix aus der Asche ihres alten Selbst aufgestiegen sei, sie war ein bisschen strange, viel zu auffällig ... und die ESC-Welt legte sich ihr zu Füssen. Conchita (25) gewann. Wir waren Conchita.

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