Schweiz
Justiz

Transgender-Sexarbeiterin nach Zoff um Zahlung vor Gericht

Mit Messer in Oberschenkel gestochen: Sexarbeiterin nach Zoff um Zahlung vor Gericht

Eine 20-jährige Transfrau aus dem Sexgewerbe muss sich heute Donnerstag wegen versuchter schwerer Körperverletzung vor dem Zürcher Bezirksgericht verantworten. Die angeklagte Rumänin, die in der körperlichen Anpassung an ihre Geschlechtsidentität ist, stach mehrmals mit einem Messer auf einen unzufriedenen Freier ein.
18.01.2024, 06:4918.01.2024, 06:49

Der Freier war gemäss Anklage nach ausgetauschten Chat-Nachrichten davon ausgegangen, dass er am 9. März 2023 in einem Zürcher Appartement eine Frau treffen werde. Davon sei er auch noch ausgegangen, als er nackt auf dem Bett gelegen habe.

Bei der Sexarbeiterin habe es sich aber biologisch um einen Mann gehandelt, der sich im Prozess der Geschlechtsanpassung befunden habe und optisch bereits als Frau wahrgenommen worden sei.

Als die Sexarbeiterin sich dann aber weigerte, sich ebenfalls ganz nackt auszuziehen, wollte der Freier das Treffen abbrechen und verlangte sein Geld, die im Voraus überreichten 100 Franken, zurück.

Mit Messer in die Oberschenkel gestochen

«Daraufhin ergriff die beschuldigte Person ein Küchenmesser», heisst es in der Anklageschrift. Mit diesem habe sie unvermittelt mehrmals in beide Oberschenkel des Freiers gestochen.

Für den 33-jährigen Schweizer bestand durch die Verletzungen zwar keine unmittelbare Lebensgefahr. Doch hätte ein Messerstich auch eine Schlagader treffen können, was zu einem grossen Blutverlust hätte führen können. Die Staatsanwaltschaft verlangt deshalb eine Verurteilung wegen versuchter schwerer Körperverletzung. Ihre weiteren Anträge stellt sie – wie die Verteidigung – am Prozess. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
«Plötzlich massierte er meine Brüste»: Verurteilter Arzt arbeitete einfach weiter
Fast 200 Mediziner stehen in der Schweiz auf einer schwarzen Liste. Ein Fall zeigt, wie lange es von einer Tat bis zum Entzug der Berufsausübungsbewilligung dauern kann.
Alessandra Fausto erinnert sich noch genau an diesen Arztbesuch vor neun Jahren – eine traumatische Erfahrung. Seither lässt sich die heute 29-jährige Zürcherin nie mehr von einem Mann behandeln. Sie erklärt sich bereit, ihr Erlebnis öffentlich zu teilen, um anderen Betroffenen Mut zu machen.
Zur Story