Das Basler Zwangsmassnahmengericht entscheidet heute über sieben Anträge auf Untersuchungshaft. Sechs Männer und eine Frau will die Staatsanwaltschaft nach den Ausschreitungen von Freitagnacht in Haft setzen. Der Jüngste sei 20, der Älteste der Beschuldigten 28 Jahre alt.
Peter Gill, Sprecher der Staatsanwaltschaft, sagt gegenüber der «bz», es werde wegen «qualifizierter Sachbeschädigung, Landfriedensbruchs sowie Gewalt und Drohung gegen Beamte» ermittelt. «Bis jetzt gehen wir von einem Sachschaden von 300'000 Franken aus, aber diese Zahl dürfte noch steigen, wenn weitere Anzeigen eingehen», sagt Gill weiter.
Rätseln über das Motiv
Warum die rund 50 Jugendlichen in der Nacht auf Samstag durch die Stadt zogen und Schaufensterscheiben, Tramhäuschen und anderes Stadtmobiliar kurz und klein geschlagen haben, ist nach wie vor ungeklärt. Die Ermittlungsbehörden ordnen sie aber dem linksextremen Lager zu.
Es handle sich um sechs Schweizer und einen Holländer, die nun vor den Richter kommen. Den anderen sieben am Freitag Festgenommenen konnten die Ermittler keine Straftaten eindeutig zuordnen. Bei dem Saubannerzug waren eine Demonstrantin und ein Polizist verletzt worden. Beide sind unterdessen wieder aus dem Spital entlassen worden.
Genauso unklar wie die Hintergründe der Zerstörungswut ist auch ein Zusammenhang mit dem gleichzeitig stattfindenden «Pärkli-Jam» im St.Johannspark. In Polizeikreisen wird diese Theorie aber immer wieder geäussert.
Denn bereits vor drei Jahren hatte zeitgleich mit der Konzertveranstaltung eine gewalttätige Demonstration stattgefunden, damals wurde eine Polizistin verletzt und mehrere Polizisten und ein BVB-Mitarbeiter mit Laserpointern geblendet.
Auf politischer Ebene fordert die SVP Basel-Stadt eine «lückenlose Aufklärung» der Vorfälle. Ihre Parteizentrale war von den Randalierern ebenfalls angegriffen worden.
(dre/bzbasel.ch)