SVP-Nationalrätin Natalie Rickli äussert sich auf Facebook zum Vergewaltigungsfall in Emmen
Der Täter des grässlichen ist flüchtig. Laut Vergewaltigungsfalls in EmmenZeugenaufruf der Gemeinde Emmen ist er heller Hautfarbe und spricht gebrochen Deutsch. Aufgrund von zahlreichen rassistischen Posts musste Emmen die Kommentarfunktion auf ihrer Facebookseite vorübergehend sperren. Die Emotionen kochen hoch, was angesichts der Grausamkeit des Verbrechens – das Opfer ist querschnittgelähmt – wenig verwunderlich ist.
Gestern schaltet sich SVP-Nationalrätin Natalie Rickli mit folgendem Facebook-Post in die Debatte ein:
Das tut mir so leid!!! Nicht genug, was die arme Frau durchmachen musste; sie trägt schlimm an den Folgen.Ich hoffe und...
Posted by Natalie Rickli on Thursday, July 30, 2015
Der Post löst ein enormes Echo aus, wird fast 800 Mal kommentiert. Rickli erhält einerseits Zuspruch:
Aber manche stören sich an diesen zwei Sätzen:
«Ja es war offenbar ein Ausländer, was aufzeigt, dass wir ein Problem mit der Ausländerkriminalität haben und es die Durchsetzungsinitiative braucht.»
«Und für alle, die nun sagen wollen, typisch SVP es ist Wahlkampf, darum geht es heute nicht, sondern denken wir heute nur an die Frau und wünschen ihr von Herzen alles Gute!»
Stellvertretend für die Kritiker dieser Kommentar:
Heute reagiert Rickli auf die Kritik mit einem neuen Post:
Der Preis für den intelligentesten Beitrag zu meinem gestrigen Post geht an Klemens Klemi!Ihr müsst meine Meinung...
Posted by Natalie Rickli on Friday, July 31, 2015
Darin betont Rickli, sie habe nicht geschrieben, es sei sicher ein Ausländer gewesen. Und dass sie weiter unten angefügt habe, dass es egal sei, ob es ein Ausländer oder ein Schweizer war.
Weiter erklärt sie, was passiert wäre, wenn sie nichts von Ausländern geschrieben hätte:
Die Reaktionen auf ihren zweiten Post gehen kaum auf diese Punkte ein, sondern drehen sich hauptsächlich um einen in jeder Beziehung missratenen Kommentar eines Facebook-Users. Auch solche hat Rickli erhalten.
«Die Diskussion wäre kaum anders herausgekommen, wenn ich zuerst geschrieben hätte, dass es egal ist, ob es ein Ausländer oder ein Schweizer war», sagt Rickli gegenüber watson. «Als Politikerin kann ich es nicht allen recht machen, und das ist ok, schliesslich leben wir in einer Demokratie. Allerdings ist es schade, dass über meinen Post diskutiert, statt an die Frau gedacht wird.»