Das Parlament hat sich gegen den bezahlten Vaterschaftsurlaub ausgesprochen. Nun soll das Volk entscheiden. Am Dienstag ist die Volksinitiative für einen vierwöchigen bezahlten Vaterschaftsurlaub lanciert worden. Dieser soll wie die Mutterschaftsversicherung aus der Erwerbsersatzordnung (EO) finanziert werden.
Die Bundeskanzlei hat den Text der Initiative «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub – zum Nutzen der ganzen Familie» vorgeprüft und am Dienstag im Bundesblatt publiziert. Damit können die Initianten mit der Unterschriftensammlung beginnen. Die Frist läuft am 24. November 2017 aus.
Lanciert worden ist die Initiative vom Gewerkschafts-Dachverband Travail.Suisse, von den Dachverbänden der Männer- und der Frauen-Organisationen und von Pro Familia Schweiz. Im Initiativkomitee sitzen mehrere Bundesparlamentarier, darunter BDP-Fraktionschefin Rosmarie Quadranti (ZH), Stefan Müller-Altermatt (CVP/SO) oder Rebecca Ruiz (SP/VD).
Die Initiative ist eine Reaktion auf einen Entscheid des Nationalrats von Ende April. In der grossen Kammer war eine parlamentarische Initiative von CVP-Nationalrat Martin Candinas (GR) am Widerstand der Wirtschaft gescheitert. Dabei ging es um einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub.
Die Kosten dafür wurden auf 200 Millionen Franken veranschlagt. Mütter haben seit Juli 2005 Anspruch auf einen 14-wöchigen Mutterschaftsurlaub.
(sda)