Die Pfadibewegung plagen Nachwuchssorgen. Die grösste Jugendorganisation der Schweiz hat am Samstag aus diesem Grund zum ersten Mal einen nationalen Schnuppertag durchgeführt. Mehrere tausend Mädchen und Knaben zwischen fünf und fünfzehn Jahren nahmen daran teil.
An 400 Orten standen rund 30'000 Pfadi für Auskünfte und Aktivitäten bereit. Pfadfinder-Organisationen in über 20 Kantonen machten mit. Die Aktivitäten seien auf grosses Interesse gestossen, sagte Valentin Grötsch, Mediensprecher des Pfadi-Schnuppertages am Samstag der Nachrichtenagentur SDA.
Am Schnuppertag lernten die Kinder Schatzkarten entschlüsseln, Schlangenbrot am Lagerfeuer backen oder einen Fluss auf einer selbstgebauten Brücke überqueren. Bei zumeist schönem Wetter standen Aktivitäten im Freien im Vordergrund.
Dabei lernten die Kinder nicht nur etwas über das Leben im Freien, sondern konnten auch ihre Lust auf Spiel, Spass und Abenteuer ausleben. Bei gegenseitigem Respekt und Toleranz könnten Freundschaften für das ganze Leben entstehen.
Die Idee für den landesweiten Anlass ist laut Grötsch auch, neue Leute anzusprechen. «Uns fehlt es wie vielen anderen Jugendorganisationen an Nachwuchs», sagte der Pfadileiter, der mit Pfadiname Topolino heisst. Dank grosser Werbeaktionen habe der Mitgliederschwund in den vergangenen paar Jahren zwar etwas aufgehalten werden können. «Aber die Vielzahl an Angeboten für Kinder und Jugendliche bekommen wir zu spüren.» Es gebe x Alternativen zur Pfadi.
Zudem seien die Jugendlichen wegen der elektronischen Medien heute weniger aktiv als früher, sagte Grötsch. Erlebnisse in der Natur gehörten für viele junge Leute nicht mehr zu den obersten Prioritäten in der Freizeit.
Die Pfadibewegung zählt rund 42'000 Mitglieder und ist in 22 kantonalen Verbänden und über 600 lokalen Abteilungen organisiert. Die Organisation existiert seit mehr als hundert Jahren. Weltweit hat sie 43 Millionen Mitglieder. www.pfadi.ch (dhr/sda)