Schweiz
Kinder

Jüngere Schulkinder sind seltener übergewichtig

Jüngere Schulkinder sind weniger oft übergewichtig

Das Übergewicht bei Kindern ist in den letzten 15 Jahren leicht zurückgegangen. Allerdings trifft das nicht auf alle Schulstufen zu.
29.10.2025, 10:4329.10.2025, 10:43

«Auf der Grundstufe ist ein deutlicher Rückgang des Anteils übergewichtiger Kinder zu verzeichnen»: Das vermeldet die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz. Seit 2010 zum fünften Mal wurde das Gewicht der Schweizer Schülerinnen und Schüler erhoben und zeigt nun einen leicht positiven Trend: Im Kindergarten bis zur 1. Klasse ging der Anteil der Übergewichtigen von fast 16 Prozent im Jahr 2010 auf 11 Prozent zurück. In den erhobenen 4. und 5. Klassen war die Verbesserung geringer: Der Anteil Übergewichtiger war nach 2010 zwar von 19 auf 17 Prozent gesunken, ist nun aber wieder auf 19 Prozent angestiegen. Auf der Oberstufe liegt der Anteil Übergewichtiger konstant bei rund 21 Prozent.

Züni ohne Süssigkeiten ist Standart an Schweizer Schulen -doch je älter die Kinder werden, desto mehr Übergewichtige gibt es dennoch.
Züni ohne Süssigkeiten ist Standart an Schweizer Schulen -doch je älter die Kinder werden, desto mehr Übergewichtige gibt es dennoch.Bild: Getty

Während sich früher zwischen Land- und Stadtkindern ein Unterschied zeigte und Stadtkinder etwas häufiger übergewichtig waren, existiert diese Differenz heute kaum noch, schreibt Gesundheitsförderung Schweiz. Man vermutet, dass das die Folge des Zusammenwachsens mit den Agglomerationen sei.

Nicht der Wohnort, sondern die Familie erhöht bei den Kindern das Übergewichtsrisiko: Kinder von Eltern ohne eidgenössische Berufsprüfung oder höherem Abschluss sind dreimal so häufig übergewichtig wie jene von besser gebildeten Eltern. Auch bei Kindern von Eltern ohne Schweizer Pass liegt der Anteil der Übergewichtigen mit 24 Prozent deutlich höher als bei den Schülerinnen und Schülern mit Schweizer Eltern (14 Prozent).

Nicht überall sind die Eltern genügend informiert

Gesundheitsförderung Schweiz führt die Unterschiede auf die variierende Gesundheitskompetenz im Elternhaus zurück, welche das alltägliche Ernährungs- und Bewegungsverhalten beeinflusst. Auch der Zugang zu unterstützenden Angeboten bezüglich Ernährung und Bewegung spielen eine Rolle.

«Diese Zahlen machen deutlich: Übergewicht hat gesellschaftliche Ursachen und verlangt gesellschaftliche Lösungen», sagt Thomas Mattig, Direktor von Gesundheitsförderung Schweiz. Damit Prävention wirke, müsse sie dort ansetzen, wo Kinder lebten – und sich an ihren Alltag orientieren.

Wichtig sei auch, dass die Erfolge auf der Grundstufe auf die höheren Schulstufen übertragen würden. Frühzeitige Gesundheitsförderung und Prävention seien dafür entscheidend, sie setzt schon im Säuglingsalter mit der Beratung von Hebammen, Kinderärztinnen und Elternberatungsstellen ein. Später sind auch Kitas, Lehrpersonen oder Zahnärzte solche Multiplikatoren für die Gesundheit. Dafür arbeiten Schulen, Gemeinden und Kantone zusammen. (kus/aargauerzeitung.ch)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Lichtshow Bundeshaus
1 / 12
Lichtshow Bundeshaus

Die Lichtshow an der Bundeshaus-Fassade ist einen Monat lang zu bestaunen.

Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das dritte watson-Jassturnier ist Geschichte – hier die Impressionen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
«Die Millennials werden so viel erben wie keine Generation vor ihnen»
Die Juso will eine Erbschaftssteuer für Superreiche. Warum Erbschaften politisch sind, was sie mit Vermögensungleichheit zu tun haben und weshalb soziale Ungleichheit sich nicht einfach wegbesteuern lässt, sagt Ökonomin Isabel Martínez im Interview.
Ende November stimmt die Schweiz über die Erbschaftssteuer-Initiative der Juso ab. Warum ist Erben so politisch?
Isabel Martínez: Beim Erben geht es um sehr persönliche Dinge: um Sterben und um Familie. Eine Erbschaftssteuer erscheint vielen als staatlicher Eingriff in die Kernfamilie. Und die ist gewissermassen heilig. In der aktuellen Debatte geht es aber noch um eine weitere «heilige Kuh»: die Familienunternehmen. Diese werden oft romantisch verklärt.
Zur Story