Schweiz
Klima

SRG-Ombudsstelle rügt Gästeauswahl des «Club» zum Extremwetter

Barbara Lüthi
Club-Moderatorin Barbara Lüthi.bild: srf

SRG-Ombudsstelle rügt Gästeauswahl des «Club» zum Extremwetter

30.09.2023, 07:5230.09.2023, 18:56
Mehr «Schweiz»

Die SRG-Aufsichtsbehörde hat die Sachgerechtigkeit der Sendung «Club» von Ende August zum Thema Extremwetter gerügt. «Weltwoche»-Kolumnist Kurt Zimmermann, der die Debatte um die Temperaturangaben von SRF Meteo angestossen hatte, hätte eingeladen werden müssen.

Zimmermann unterstellte SRF Meteo in der «Weltwoche» unlautere politische Absichten, wie die SRG-Ombudsstelle in zwei am Freitag publizierten Berichten festhielt. Seine Präsenz im «Club» wäre nicht nur wünschenswert, sondern auch sachgerecht gewesen, hielt die Aufsichtsbehörde fest. Tamedia veröffentlichte die Resultate der Berichte zuerst.

Die Ombudsstelle antworte damit auf zwei Beanstandungen zum gleichen Thema. Sie warfen SRF vor, dass SRF-Chef-Meteorologe Thomas Bucheli sich in der Sendung zu den Temperaturangaben äussern durfte. Die Gegenpartei, die «Weltwoche», sei hingegen nicht eingeladen worden. Das Publikum habe sich deshalb keine ausgewogene Meinung bilden können, hiess es in einer Beanstandung.

Die Teilnehmenden der Club-Sendung:

  • Christof Appenzeller, Direktor MeteoSchweiz;
  • Thomas Bucheli, Redaktionsleiter SRF Meteo;
  • Reto Knutti, Professor für Klimaphysik, ETH Zürich;
  • Claudia Schwartz, Journalistin «NZZ»;
  • Elia Blülle, Journalist «Republik», Mitgründer Netzwerk Klimajournalismus Schweiz;
  • Lukas Rühli, Forschungsleiter Smart Government Avenir Suisse

SRF rechtfertigte die Auswahl der Gäste damit, dass die Sendung «Club» aktuelle Diskussionen in einen grösseren Kontext stellen würde. In der besagten Sendung sei es etwa um die Frage gegangen, wieso das Wetter politisch wurde. Die zu hohen Temperaturangaben seien nicht im Zentrum der Sendung gestanden, hielt SRF fest.

Kurt Zimmermann thematisierte laut der Aufsichtsbehörde in seiner Kolumne die Falschmeldung unbestrittener Fakten. SRF-Meteorologe Thomas Bucheli hatte sich Anfang August für teils falsche Temperaturprognosen entschuldigt. Die zu hohen Werte etwa für Küstenorte am Mittelmeer seien an technischen Fehlern gelegen. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
27 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Vitai Lampada
30.09.2023 08:24registriert Dezember 2022
Ein Schwurbler war ja in der Diskussionsrunde, somit war auch die Verschwöhrungstheorie der Weltwoche vertreten.
Es gab schon eine ähnliche Geschichte, als behauptet wurde, Meteo Schweiz sage am Wochenende immer absichtlich schlechtes Wetter voraus, um den Ausflugsverkehr zu reduzieren....
10438
Melden
Zum Kommentar
avatar
Hanns In der Gand
30.09.2023 08:58registriert August 2023
Die Weltwoche leistet ja eben genau keinen nützlichen Beitrag zur Bildung einer informierten Meinung.
9034
Melden
Zum Kommentar
avatar
Joe Smith
30.09.2023 10:18registriert November 2017
Heisst das nun in letzter Konsequenz, dass in Zukunft z.B. bei einer Diskussion über die Raumfahrt auch ein Flacherdler eingeladen werden muss? Wegen der Ausgeglichenheit?
7030
Melden
Zum Kommentar
27
Rassismus-Vorfälle haben 2023 in der Schweiz um 24 Prozent zugenommen

In der Schweiz sind im vergangenen Jahr 24 Prozent mehr rassistische Vorfälle gemeldet worden. Der Krieg im Nahen Osten habe rassistische und antisemitische Dynamiken in der Gesellschaft verstärkt, schreibt die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) in einer Mitteilung.

Zur Story