Diese 16 Bilder und Videos zeigen die Räumung des Bundesplatzes
In Bern ist die Räumung des von mehreren hundert Klima-Aktivisten besetzten Bundesplatzes fast beendet.
Die Polizei hat die Aktivisten dazu aufgerufen, den Platz zu verlassen, wie watson-Reporter Adrian Müller am Mittwochmorgen berichtete.
Gegen vier Uhr begann die Polizei damit, die Sitzblockaden aufzulösen und die Aktivisten wegzuführen.
Bundesplatz-Räumung: Polizei trägt Klimastreiker einzeln weg @watson_news pic.twitter.com/7tCvhGOw0R
— Adrian Müller (@mueller_adrian) September 23, 2020
Mehrere Dutzend Personen verliessen den Bundesplatz freiwillig. Rund 100 Aktivisten harrten jedoch aus. Sie leisteten vor allem passiven Widerstand.
Die Atmosphäre war friedlich. Es kam bisher zu keinen Scharmützeln zwischen Polizei und Aktivisten.
In vereinzelten Fällen warfen die Klimaaktivisten aber den Polizisten vor, Gewalt anzuwenden. In einem Video sind etwa Schmerzensschreie zu hören.
das braucht nicht mal mehr ein kommentar dazu #RiseUpForChange pic.twitter.com/VobI1ss5nx
— Confidential & Proprietary @ RiseUpForChange (@antiproprietary) September 23, 2020
Klima-Aktivisten kritisierten, dass die Polizei ihre Zelte aufschlitze.
zelte werden aufgeschlitzt und ketten aufgetrennt #RiseUpForChange pic.twitter.com/u0PzdDfO4F
— Confidential & Proprietary @ RiseUpForChange (@antiproprietary) September 23, 2020
Während der Räumung sangen die Aktivisten Lieder – wie schon beim Anmarsch der Polizei.
Durchnässt aber entschlossen bleibt die Klimabewegung auf dem Bundesplatz sitzen. Wir sind gekommen um zu bleiben. ✊ #RiseUpForChange #deboutpourlechangement pic.twitter.com/kc1RSLdtpA
— Klimastreik Schweiz 🔥 #RiseUpForChange (@klimastreik) September 23, 2020
Parallel zu den Wegweisungen begann die Polizei mit dem Abbau der Infrastruktur. Sie brach die Zelte ab und schaffte weiteres Material weg.
sie machen sich jetzt bereits den weg frei #RiseUpForChange pic.twitter.com/haYUNVnJp1
— Confidential & Proprietary @ RiseUpForChange (@antiproprietary) September 23, 2020
Die Polizei kontrollierte die weggewiesenen Aktivisten, nahm deren Personalien auf und liess sie vorerst unbehelligt.
Vor der Räumung hatten die Aktivisten skandiert: «Klimaschützen ist kein Verbrechen. Eine andere Welt ist möglich und wir werden nie aufgeben. Wir bleiben hier», so der Tenor. «Wir fordern Klimagerechtigkeit und eine rasche Reduktion der Treibhausgas-Emissionen auf netto null bis 2030.»
copy beginnen barrikade abzubauen #RiseUpForChange pic.twitter.com/stujXq5G09
— Confidential & Proprietary @ RiseUpForChange (@antiproprietary) September 23, 2020
Die Räumung verläuft auch aus Sicht der Polizei ruhig und friedlich. «Wir haben zweimal eine Durchsage gemacht und den anwesenden Personen die Möglichkeit gegeben, den Platz freiwillig zu verlassen», sagte Christoph Gnägi, Sprecher der Kantonspolizei Bern. Von diesem Angebot hätten einige Dutzend Personen Gebrauch gemacht.
letzte möglichkeit zum gehen #RiseUpForChange pic.twitter.com/aecTBPfbpi
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Unter jenen Aktivisten, die sitzen geblieben seien, hätten sich einige an Gegenständen gekettet. Die Feuerwehr sei daran, diese Personen von den Fesseln freizuschneiden, sagte Gnägi.
«Die letzte Bastion der Klimastreikenden», schreibt watson-Reporter Müller auf Twitter
Die letzte Bastion der Klimastreikenden: Feuerwehr schneidet an Velos angekettete Demonstranten weg @watson_news pic.twitter.com/zvBgM2yWWj
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Das Fazit der Polizei:
“Wir erlösen angekettete Demonstranten” - Polizei zieht positives Zwischenfazit der Räumung @watson_news pic.twitter.com/r4FaIkFryQ
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Für den Berner Gemeinderat kam es nicht in Frage, die Besetzung zu verlängern. Unter den gegebenen Umständen sei keine unbehelligte Durchführung der Session im Bundeshaus möglich. Der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) versuchte vergeblich, die Aktivisten zu stoppen und zur Umkehr zu bewegen.
Die Klima-Aktivisten hatten ursprünglich zum Ziel, bis Ende dieser Woche vor dem Bundeshaus auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Die Stadt Bern hatte intensiv mit ihnen verhandelt und zwei Mal ein Ultimatum gesetzt. Das letzte datierte vom Dienstagabend.
Während Linke, Grüne und Umweltorganisationen Applaus für die Aktion auf dem Bundesplatz spendeten, übten bürgerliche Politiker scharfe Kritik. Die Aktion sei illegal und ein Skandal. Sie hätten die Berner Behörden aufgefordert, rasch durchzugreifen.
(jaw/sda)
