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USA-Flugtickets: Billige Preise bei Swiss, Kritik von André Lüthi

New York retour für 404 Franken: Swiss wirbt mit Spottpreisen für USA-Flüge

Die Lufthansa-Tochter hat eine neue PR-Kampagne lanciert mit extrem günstigen Tarifen für Reisen nach Nordamerika. Ein bekannter Touristiker übt Kritik – und so argumentiert die Airline.
28.10.2023, 06:59
Benjamin Weinmann / ch media
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The sun sets behind the Manhattan skyline as plane approaches LaGuardia Airport for a landing before the quarterfinals match between Madison Keys, of the United States, and Marketa Vondrousova, of the ...
Ein Flugzeug vor der Manhattan Skyline.Bild: keystone

Während und kurz nach der Pandemie war sich die Branche einig: Die Zeit der Billigpreise für Flugtickets ist vorbei. Überkapazitäten im Markt werde es bis auf längere Sicht nicht mehr geben. Zu gross sei Schock der grössten Krise in der Geschichte der Luftfahrt. Sprich: Ökonomische und ökologische Vernunft würden sich durchsetzen.

Und nun dies. Die Swiss wirbt auf mehreren Kanälen für Flüge ab Zürich in die USA zu Preisen, die aufhorchen lassen. Einmal nach New York und wieder zurück gibt es ab 404 Franken. Über den Atlantik und über das ganze Land bis an die Westküste nach San Francisco und Los Angeles: Gerade mal ab 504 und 544 Franken ist man dabei.

Auch mit Gepäckgebühr noch günstig

Und auch die anderen US-Ziele sind über Monate hinaus spottbilig zu haben. Chicago-Reisen gibt es ab 411 Franken, Flüge nach Boston ab 413, nach Miami ab 493 Franken. In die kanadische Metropole Montreal fliegt man ab 403 Franken – alles inklusive Rückflug. Der Mindestaufenthalt beträgt sechs Tage.

Ein Koffer kann bei diesen Tickets nicht aufgegeben werden – zumindest nicht zu diesem Ticketpreis, da es sich um die «Economy Light»-Kategorie handelt. Allerdings lässt sich ein Check-in-Gepäckstück ab 70 Franken dazubuchen. Auch in diesem Fall bleiben die Preise somit überdurchschnittlich tief. So kostete ein Direktflug von Zürich nach San Francisco vor der Pandemie in der Economy gut und gerne 1200 Franken. Oder mehr. Was zudem auffällt: In der Business Class sind derartige Preisaktionen nicht zu finden.

André Lüthi, Mitinhaber der Globetrotter Group und Vorstandsmitglied des Schweizer Reiseverbands, sagt, er sehe grundsätzlich viel Positives an der Swiss. Mit der neusten Preisoffensive habe er aber Mühe: «Bei diesen Preisen erhält man den Eindruck, als ob die Branche nichts aus der Krise gelernt habe.» Anstatt die Kapazitäten anzupassen, würden die Airlines wieder versuchen, ihre Flugzeuge mit Dumpingpreisen zu füllen.

«Flüge, auf die man sonst verzichten würde»

Etwas weniger entspannt aus auf diesem Bild aus dem Jahr 2015 in der Globetrotter-Filiale in Bern: CEO Andr
«Diese Entwicklung ist irgendwie bedauerlich»: André Lüthi von der Globetrotter Group.Bild: sda

«Diese Entwicklung ist irgendwie bedauerlich», sagt Lüthi, «und sie lässt sich nur schwer vereinbaren mit dem Ziel der Branche, nachhaltiger zu werden.» Denn Billigpreise wie diese würden die Wertigkeit einer Flugreise untergraben. «Bei rund 500 Franken werden sich viele Leute verständlicherweise denken, wieso fliegen wir nicht rasch nach San Francisco für ein paar Tage? Das sind Flüge, auf die man sonst vielleicht verzichten würde und somit der entsprechende CO₂-Ausstoss nicht verursacht würde.»

Kommt hinzu, dass die Swiss damit eine Spiralwirkung in Gang setze:

«Als Nächstes werden Konkurrenten wie American Airlines oder Delta natürlich nachziehen, weil solche Aktionen bei der Kundschaft die Erwartung nach günstigen Tickets schüren.»

Kampagne läuft bis Mitte November

Swiss-Sprecher Mike Pelzer sagt auf Anfrage, die Anzahl verfügbarer Tickets zu diesen Preisen sei begrenzt und variiere von Flug zu Flug. Es handle sich nicht um eine reine Preiskampagne, sondern man wolle generell auf das US-Streckennetz aufmerksam machen und etwas Reiselust wecken. Aktuell fliegt die Swiss insgesamt viermal täglich nach New York und zweimal täglich nach Boston und Chicago. Dazu kommen mindestens eine tägliche Verbindung nach Miami sowie Flüge nach Los Angeles und San Francisco. Die Kampagne laufe seit einem Monat und voraussichtlich bis Mitte November.

Auf die Frage, wie derart tiefe Preise für Langstreckenflüge mit der Nachhaltigkeitsstrategie der Swiss vereinbar seien, antwortet Pelzer: «Es handelt sich hier nicht um neue Preise, sondern um die jeweils günstigste Ticketkategorie, wie sie je nach Strecke aktuell bereits besteht.» Ob einzelne Tickets zu den günstigsten Preisen für sich allein kostendeckend sind, sagt er nicht. «Entscheidend ist die Gesamtrechnung eines Flugs.» Diese setze sich aus verschiedenen Ticketkategorien und Buchungsklassen zusammen. (bzbasel.ch)

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182 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gitarrenmensch
28.10.2023 08:10registriert Mai 2021
Es wäre an der Zeit endlich das Flugbenzin zu besteuern, und zwar zünftig bitteschön.
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Janster
28.10.2023 07:54registriert März 2021
Leute alles kein Problem. Wir haben doch die Eigenverantwortung... Die Regelt es doch.. fängt bei der Airline an und wird im vollen Flieger enden.
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Bananenrepublikaner
28.10.2023 07:56registriert August 2020
Steuern und Abgaben auf Tickets massiv erhöhen. Einzige Lösung ist wie immer übers Portmonnaie. Wenn man mal wieder wartet bis der Markt es regelt, ist die Erde unbewohnbar.
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