Die Klimastreikenden machen Ernst: Heute Morgen sind etwas über 100 Personen auf dem Zürcher Paradeplatz aufmarschiert. Ihr Ziel: Die Zugänge zu Credit Suisse und zur UBS blockieren. Sie wollen damit auf deren Investitionen in fossile Energien aufmerksam machen. Diese werden von den Aktivistinnen und Aktivisten scharf kritisiert.
Die Polizei ist mit einem Grossaufgebot vor Ort. Sie hat die Klimastreikenden gegen 8.15 Uhr aufgefordert, die Zugänge wieder freizugeben. Nachdem die Klimastreikenden die Frist verstreichen liessen, hat die Polizei kurz vor 8.30 Uhr mit der Räumung begonnen. Sie trägt die Personen einzeln weg.
Die Klimastreikenden leisten passiven Widerstand. Die Räumung begann vor der Credit Suisse. Sie wurde von Sprechchören und Gesängen begleitet. Rund 30 Personen wurden gemäss Angaben der Stadtpolizei vorläufig festgenommen.
Etwa eine Stunde später räumte die Polizei auch den Eingang der UBS am Paradeplatz frei. Hier hatten sich einige Aktivisten hinter eine Barriere aus zusammengeketteten Velos verschanzt.
Am späteren Vormittag wurde eine weitere Blockade vor der UBS an der Bahnhofstrasse geräumt. Dort hatten die Aktivisten auch Holzkonstruktionen erstellt, auf denen sich mehrere Personen verschanzt hatten. Diese wurden nach und nach von der Feuerwehr herunter geholt.
Laut Angaben der Polizeisprecherin Judith Hödl war die Stadtpolizei vom Aufmarsch nicht überrascht.
Frida Kohlmann, Mediensprecherin für die Aktionswoche Rise Up for Change, bezeichnet die Aktion als «erfolgreich». Sie sei sicher abgelaufen. «Jetzt hoffen wir, dass die klimaschädlichen Machenschaften der Finanzinstitute ein Ende nehmen.»
Die Finanzinstitute, allen voran die beiden Grossbanken und die Schweizerische Nationalbank, investierten Milliarden in Unternehmen, die Erdöl, Kohle und Gas fördern oder verbrennen würden. Zugleich müssten andernorts Menschen wegen der Klimakrise sterben.
Die Schweizer Finanzinstitute trügen eine grosse Verantwortung für die Folgen der weltweiten Klimakrise. Wenn diese Institute aufhörten, in fossile Energien zu investieren, seien die international anerkannten Klimaziele erreichbar.
Bereits vor einer Woche hatten die Klima-Aktivistinnen und Aktivisten der Bewegung «Rise Up For Chance» auf dem Paradeplatz einen offenen Brief mit ihren Forderungen stellvertretend für den gesamten Finanzplatz an die Credit Suisse überreicht.
Die Aktion findet im Rahmen der Aktionswoche «Rise up for Change» statt. Organisiert wird diese von der Klimastreik-Bewegung, die durch Radikalpositionen bekannte Extinction Rebellion, der Vereinigung Climate Justice und vom Westschweizer Kollektiv Break free.
Ihre Forderungen nach einer ökologischen Investitionspolitik und Transparenz richten sich an private Banken und Finanzinstitute, aber auch an öffentlich-rechtliche Institutionen wie die Nationalbank, den Bund und die Kantone. (pma/mlu/sda)
Genau mein Humor…
Nicht falsch verstehen. Wär ja wünschenswert. Aber leider lassen sich die Grossbanken kaum von 100 protestierenden Jugendlichen beeindrucken.
Erst wenn sich solche Investitionen nicht mehr lohnen (weil z.B. der Image-Schaden zu gross ist), werden sich die bewegen - vorher nicht.
Leider sind Grosskonzerne sehr lernresistent und verstehen nicht, dass ihre Quartalsgewinnsteigerung auf lange Dauer schädlich ist für das Unternehmen, aber auch die Umwelt.
Menschen bzw. Investoren (jeglicher finanzieller Grösse) wollen Rendite - Banken versuchen der Marktnachfrage gerecht zu werden. Sich vor der Bank anzuketten bringt hier wenig - Aufklärung der Bevölkerung ist um ein vielfaches wichtiger.
Die Ursache angehen ist nachhaltig und effizient bei der Problem -Bekämpfung.