Schweiz
Konsum - Detailhandel

Preisüberwacher fordert: «Wir müssen das Wettbewerbsrecht neu gestalten»

Preisüberwacher fordert: «Wir müssen das Wettbewerbsrecht neu gestalten»

30.07.2023, 11:0730.07.2023, 11:07
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Preisüberwacher Stefan Meierhans führt im September in Bern mit Konsumentenschutz-Organisationen einen Kaufkraftgipfel durch. «Wir müssen das Wettbewerbsrecht neu gestalten.»

Stefan Meierhans, der Schweizer Preisueberwacher, spricht waehrend der Jahresmedienkonferenz, am Montag, 27. Februar 2023 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Preisüberwacher Stefan MeierhansBild: keystone

Trotz verfassungsmässigem Auftrag erhielten Konsumentenschutz-Organisationen fast kein Geld. Der Konsumentenschutz müsse gestärkt werden, sagte Meierhans in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». «Die Wirtschaft neigt nicht von sich aus zum Wettbewerb, deshalb müssen wir sie dazu zwingen.»

Beim Gipfel sollen etwa die Preisentwicklung und die Rolle der Unternehmen behandelt werden. Dazu gehörten auch staatsnahe Betriebe wie die Post und die SBB. «Wenn irgendjemand ein Interesse daran haben muss, die Teuerung nicht noch zusätzlich aufzublasen, sollte das der Staat sein. Deshalb fragen wir am Kaufkraftgipfel auch gezielt nach der Verantwortung des Staates in Zeiten der Inflation», sagte Meierhans. «Der Staat sollte sich jetzt auf breiter Front zurückhalten.»

Aber auch private Unternehmen stünden in der Pflicht: «Meine Voruntersuchung zu den Biolebensmittelpreisen werde ich auch aus diesem Grund generell auf den Detailhandel ausweiten», so Meierhans. In Sachen Gebühren sei er bei den Banken bereits aktiv geworden. «Sie erheben zum Beispiel sehr hohe Gebühren für Kontoauflösungen, aber auch im Wertschriftenhandel. Hier erwarte ich Korrekturen!» (sda)

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49 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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FrancoL
30.07.2023 13:01registriert November 2015
«Wir müssen das Wettbewerbsrecht neu gestalten»
Ja wer genau von denen die Macht haben möchte das Wettbewerbsrecht neu gestalten, gar niemand.
Hat der Markt ein Interesse an dieser Gestaltung? Ganz sicher nicht.
Man muss sich im Klaren sein dass der freie Markt vieles ist, nur nicht frei und somit der Wettbewerb eher behindert wird.
Die bürgerliche Politik versucht geschickt den freien Markt in den Vordergrund zu stellen, im Wissen dass dieser so frei eben nicht ist.
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Kanzo
30.07.2023 13:33registriert Mai 2022
Können wir migros und coop als Kartell deklarieren, denn die sprechen sich schon ab und haben zu viele Firmen aufgekauft.
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Voraus denken!
30.07.2023 12:07registriert März 2022
Das werden die Vertreter der Märchen von "für das Volch" und "der Markt regelt sich optimal selber" verhindern.

Sie haben in der Vergangenheit dem Preisüberwacher die Flügel schon gestutzt und werden auch weiterhin gegen ihn arbeiten.

Aber das spielt keine Rolle. Die Verterter sind "gmögig" und es gilt, unsere Heimat zu schützen...

Keine Stimme den Demokratiefeinden der SVDP!
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