Schweiz
Krankenkasse

Bis 5 Prozent höhere Prämien pro Jahr: So siehts mit den Krankenkassen aus

Hiobsbotschaft für Krankenversicherte: Maillard kündigt Prämienwachstum an.
Hiobsbotschaft für Krankenversicherte: Maillard kündigt Prämienwachstum an.
Bild: KEYSTONE

Bis 5 Prozent höhere Prämien pro Jahr: So siehts mit den Krankenkassen aus

20.06.2016, 06:0820.06.2016, 06:28
Mehr «Schweiz»

In den nächsten Jahren dürften die Krankenkassenprämien nach Einschätzung des Waadtländer Gesundheitsdirektors Pierre-Yves Maillard jährlich um 4 bis 5 Prozent steigen. Auf diese Entwicklung weisen aus Sicht des SP-Politikers alle Zeichen hin.

Als Ursachen solcher Prämienschübe identifiziert er im Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps» vom Montag unter anderem die neue Spitalfinanzierung von 2012 sowie die vielen neu zugelassenen Ärzte nach der Aufhebung des Ärztestopps Ende 2011.

Neue Spitalfinanzierung bringt laut Maillard Mehrkosten.
Neue Spitalfinanzierung bringt laut Maillard Mehrkosten.Bild: KEYSTONE

Obwohl ihm nach eigenen Angaben keine offiziellen Zahlen vorliegen, zeigt er sich überzeugt, dass der Prämienanstieg für das kommende Jahr jenen für 2016 (4.2 Prozent im Schnitt) übersteigen wird. Dies ergibt sich laut ihm aus den gestiegenen Gesundheitskosten und der «nicht guten» finanziellen Lage der Versicherer. «Der Anstieg der Kosten und die Defizite der Vergangenheit müssen gedeckt werden.»

Befürworter der Einheitskasse

Im Interview spricht sich Maillard dagegen aus, das Gesundheitswesen in der Schweiz national zu organisieren. Deshalb befürwortet er auch die Bestrebungen der Westschweizer Konsumentenorganisation FRC, die mit einer Initiative liebäugelt, welche kantonale Krankenkassen ermöglichen würde. Die Idee würde den Kantonen neue Freiheiten geben, sagte Maillard.

Maillard gehörte im Abstimmungskampf 2014 zu den Vorkämpfern für eine nationale Einheitskasse, die das Volk damals zum wiederholten Male ablehnte. In vier Westschweizer Kantonen sagte die Bevölkerung indes Ja zur Volksinitiative. Das FRC-Projekt gilt als Nachfolgeprojekt für eine Reform der Krankenversicherung. (kad/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
Wo die 800'000 Auslandschweizer wohnen – und in welchen 5 Ländern KEIN EINZIGER
Die Schweiz ist eine Nation von Auswanderinnen und Auswanderern. Diesen Schluss legt die Auslandschweizerstatistik nahe. Die Schweizer Gemeinde im Ausland wuchs 2023 um 1,7 Prozent. Nahezu zwei Drittel davon leben in Europa.

Am 31. Dezember 2023 waren 813'400 Schweizerinnen und Schweizer bei einer Vertretung im Ausland angemeldet, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilte. 2022 war die Auslandschweizer-Bevölkerung noch um 1,5 Prozent gewachsen.

Zur Story