Im Vergleich zu 2010 erleben heute mehr Menschen in der Schweiz Diskriminierung. 2022 gaben zwar weniger Menschen an, diskriminierende Erfahrungen erlebt zu haben (26,6 Prozent) als noch 2020 (28,2 Prozent), doch im Vergleich zu vor 12 Jahren ist es ein Anstieg von 11,2 Prozent.
Vier von zehn Opfern gaben an, Diskriminierung in Form von Ausgrenzung, Nichtbeachtung oder Spott erlebt zu haben. Ein weiterer grosser Anteil der Betroffenen nannte verbale Gewalt, Drohungen, Mobbing oder die Vorenthaltung von Informationen (36 Prozent). Sechs Prozent waren von körperlicher Gewalt betroffen.
Die Diskriminierungsgründe blieben im Zeitraum von 2016 bis 2022 unverändert. Nationalität, Sprache und Geschlecht wurden als Gründe der Diskriminierung am meisten erwähnt.
Die meisten Diskriminierungen geschahen bei der Arbeit. So gaben 47 Prozent der Opfer an, am Arbeitsplatz solche Erfahrungen erlebt zu haben. Auch im öffentlichen Raum kommt es immer wieder zu Diskriminierungserfahrungen. Es gaben 31,4 Prozent an, in der Öffentlichkeit diskriminiert worden zu sein.
Solche Erlebnisse bleiben bei den Opfern nicht ohne Folgen. Opfer von Diskriminierung fühlen sich nach solchen Vorfällen oft der Gesellschaft weniger zugehörig (44 Prozent) oder erleben, dass sich ihre sozialen Beziehungen verschlechtern (40 Prozent).
Die Erlebnisse aufgrund von rassistischer Diskriminierung haben im Jahr 2022 im Vergleich zu 2020 leicht abgenommen. Es gaben 16,6 Prozent an, rassistische Erfahrungen erlebt zu haben.
Eine häufige Erfahrung von Diskriminierung geschieht aufgrund des Namens oder der Sprache (11 Prozent). Rund 10 Prozent gaben an, wegen ihrer Nationalität benachteiligt zu werden.
24,2 Prozent der Opfer gaben in der Erhebung an, die diskriminierende Person nicht gekannt zu haben. Bei 13,9 Prozent handelte es sich um Arbeitskollegen und -kolleginnen. Bei 12,3 Prozent diskriminierten Vorgesetzte die Betroffenen.
Oft sprechen die Opfer mit Angehörigen über den Vorfall (44 Prozent) und wenden sich selten an offizielle Stellen (7 Prozent). Nur 5 Prozent leiten rechtliche Schritte ein. 36 Prozent gaben an, die diskriminierende Person direkt konfrontiert zu haben. (jun)
Auch ich wurde kürzlich als Sch****-CHler bezeichnet. Aus dem nix heraus, einfach so, mitten auf der Strasse...
Natürlich wurde ich wie viele andere auch bei Jobs und Wohnungen abgelehnt. Wie viel davon aufgrund meines offensichtlich ausländischen Namens und Herkunfts beruht, werde ich vielleicht nie erfahren, denn das sind keine Dinge, die offen anerkannt werden.