Entlang der ganzen Wertschöpfungskette gehen in der Schweiz zwischen Acker und Teller fast 3 Millionen Tonnen Lebensmittel verloren. Die Produktion verschwendeter Lebensmittel verbraucht zahlreiche Ressourcen wie Boden, Energie und Wasser – und schadet somit der Umwelt.
Weltweit ist Food Waste für 10 Prozent der Treibhausgase verantwortlich. Die Schweiz hat sich deshalb dem UN-Nachhaltigkeitsziel angeschlossen, das vorsieht, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 deutlich zu reduzieren.
Zur Reduktion der Lebensmittelverschwendung vereinbarte der Bund 2022 mit den Lebensmittelbranchen einen Aktionsplan.
Wo stehen wir nun?
Erste Fortschritte zeichnen sich ab. «Die Branchenverbände haben 2024 gemeinsam eine Messmethodik für die Lebensmittelverluste entwickelt sowie Massnahmen und Ziele festgelegt», teilt das Bundesamt für Umwelt gegenüber SRF mit. Auch der Verein foodwaste.ch bestätigt, dass sich etwas bewegt: «Das Netzwerk an Organisationen, die sich gegen die Lebensmittelverschwendung einsetzen, ist am Wachsen.»
Konkret sehen die Massnahmen bei Migros und Coop so aus: KI-gestützte Bestellsysteme helfen bei der Sortimentsplanung und schlagen Alarm, wenn Lebensmittel kurz vor dem Ablaufdatum stehen. Zudem spenden die Lebensmittel-Riesen Produkte, die bald ablaufen, an gemeinnützige Organisationen wie «Tischlein deck dich» oder die «Schweizer Tafel.»
Etwas gelockert wurden auch die Schönheitsnormen für Früchte und Gemüse. Doch die Richtlinien sind immer noch streng. Produkte, die nicht ganz den Normen entsprechen, sind beispielsweise in den Outlet-Läden der Migros oder bei Coop unter dem Label «Ünique» erhältlich. Die Anfrage danach sei laut Migros aber gering.
Erste Ergebnisse zur Minimierung der Lebensmittelverschwendung in der Lebensmittelbranche sollen im nächsten Jahr veröffentlicht werden. (cst)