Im Coronajahr 2020 haben 44 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer im Inland Sommerferien gemacht. Ein Drittel fuhr gar nicht weg. Im Berufsleben lief der Trend in Richtung Arbeitsweg im Auto.
Verzicht übten die Befragten bei Flugreisen und exotische Reiseziele fielen aus Rang und Traktanden, wie der Touring Club Schweiz (TCS) am Donnerstag aufgrund einer Umfrage mitteilte. Die Umfrage wurde im Rahmen der Europäischen Beobachtungsstelle für Mobilität von Autoorganisationen in Auftrag gegeben.
Noch 2019 waren in der Schweiz nur 16 Prozent der Befragten nicht in die Ferien gefahren. Im Coronajahr 2020 verbrachten 44 Prozent die Ferien in einer Schweizer Destination nach 25 Prozent 2019. 23 Prozent fuhren ins benachbarte Ausland. 7 Prozent steuerten weiter entfernte Ziele in Europa an und lediglich 0,6 Prozent reisten auf einen anderen Kontinent. 2019 waren es noch 12 Prozent gewesen.
46 Prozent fuhren mit dem Auto ans Ferienziel in der Schweiz nach 36 Prozent im Vorjahr. Der Anteil der Flugreisen sank von 32 auf 7 Prozent.
Europaweit fuhren 40 Prozent der Befragten gar nicht in die Sommerferien nach 20 Prozent im Vorjahr. Von denen, die wegfuhren, benutzten 84 Prozent das Auto. 2019 waren es 66 Prozent gewesen. Lediglich 2 Prozent verbrachten die Ferien in einem nicht benachbarten Land oder nicht in Europa. 2019 waren noch 18 Prozent der Reisenden ihrem Fernweh gefolgt.
Auch auf die tägliche Mobilität wirkte sich das Coronavirus aus. In der Schweiz und in ganz Europa lief der Trend Richtung Auto. In der Schweiz wählten 61 Prozent dieses Verkehrsmittel nach 57 Prozent 2019. Im Detail legten 46 Prozent der Befragten den Arbeitsweg im Auto zurück. Im Vorjahr waren es 44 Prozent.
Europaweit nutzten 74 nach 69 Prozent für die anfallenden Fahrten das Auto. Zugleich sank die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel Lockdown-bedingt in der Schweiz von 29 auf 18 Prozent und europaweit von 9 auf 4 Prozent.
Die Beobachtungsstelle ermittelt jährlich das Verkehrsverhalten in Europa. Erfasst sind neben der Schweiz die sechs Länder Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Finnland und Ungarn. Die Autoverbände befragten rund 30'000 Personen. In der Schweiz befragte das Institut Link im TCS-Auftrag online 1297 Personen über 18 Jahren. (saw/sda)