Sie trinken zu viel Alkohol, rauchen trotz Verbot oder verhalten sich auf andere Art und Weise unrühmlich an Bord: die sogenannten unruly passengers. Diese renitenten Fluggäste sorgten auch 2023 für Meldungen der Airlines beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl).
Laut Amtssprecher Christian Schubert kam es demnach im vergangenen Jahr zu 1347 Zwischenfällen bei Fluggesellschaften mit Sitz in der Schweiz wie der Swiss, Edelweiss oder Helvetic. Das sind sieben Fälle mehr als im Vorjahr.
Allerdings: 2022 war die Aviatik noch massiv von den Folgen der Coronapandemie geprägt, die Buchungszahlen erholten sich erst 2023 stark und bewegen sich nun praktisch wieder auf Vor-Krisen-Niveau. Insofern nahm der prozentuale Anteil der Flugzeug-Flegel im Vergleich zum Passagiertotal ab.
2022 hatten die meisten Anzeigen mit dem Widersetzen gegen die Covid-Regeln zu tun. Auf vielen Flügen galt in den ersten Monaten noch die Maskenpflicht, die von manchen Querulanten nicht eingehalten werden wollte. 2023 standen auf der Negativ-Hitliste die Ursachen «Nichtbefolgen der Anweisungen des Kabinenpersonals» sowie «verbal abuse», also verbale Entgleisungen.
«Oftmals ist Alkohol im Spiel, zunehmend selbst mitgebrachter, es wird auf den Bordtoiletten geraucht oder gegen die Gurtanschnallpflicht verstossen», sagt Schubert. Auffällig sei zudem die Zunahme an Fällen, bei denen die Crew die Polizei rufen musste. Und: «Unflätiges Verhalten an Bord hat in der Regel ein Strafverfahren zur Folge und die Bussen sind in jedem Fall empfindlich.» (aargauerzeitung.ch)