«Heute gibt es keine Fluggesellschaft, die nach Kiew fliegt, warum sollte man dann nach Tel Aviv fliegen?», sagt Jamshid Pouranpir, Sekretär beim Schweizerischen Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD, französisch Syndicat des services publics (SSP)). Der Grund für seinen Ärger ist die geplante Wiederaufnahme der Easyjet-Flüge von Genf und Basel nach Tel Aviv am 31. März 2024.
Die Gewerkschaft VPOD führte kürzlich eine Umfrage unter den Flugbegleiterinnen und Flugbegleitern. 521 der über 700 betroffenen Angestellten antworteten, dass sie aus Sicherheitsgründen keine Flüge nach Israel durchführen wollten. Jamshid Pouranpir fügt hinzu: «Eine überwältigende Mehrheit ist gegen die Wiederaufnahme dieser Flüge, warum sollten sie also fortgesetzt werden?» Der Gewerkschafter nannte als Beispiel Easyjet Frankreich, die den Sozialpartnern mitgeteilt hatte, dass sie die Wiederaufnahme der Flüge nach Tel Aviv auf einen späteren Zeitpunkt verschieben würde.
Die Gewerkschaft möchte nicht, dass der Flugbetrieb wieder aufgenommen wird, «bis ein Waffenstillstand und ein Friedensabkommen unterzeichnet sind». Von Seiten Easyjets wird bestätigt, «dass die Sicherheit und das Wohlergehen der Passagiere immer die höchste Priorität haben».
Die Gewerkschaft schliesst Aktionen bei der Wiederaufnahme der für den 31. März angekündigten Flüge nicht aus, möchte aber nicht mehr dazu sagen. Sie betont, dass es sich «nicht um eine politische Aktion handelt, sondern um Sicherheitsbedenken, die von der grossen Mehrheit des Personals geteilt werden». Sie fügt auch hinzu, dass 27 Angestellte sich freiwillig für diese Flüge melden wollten, aber «dies erweist sich als unzureichend für eine Wiederaufnahme des Flugbetriebs».
Vor Beginn des Krieges führte Easyjet sechs Flüge pro Woche von Genf und Basel nach Israel durch.