Schweiz
Luftfahrt

Warum die Swiss pro Passagier dreimal mehr verdient als die Lufthansa

So viel verdient die Swiss an einem Passagier

Die Schweizer Airline Swiss nimmt pro Passagier dreimal so viel Geld ein wie die Lufthansa. Der Chef des deutschen Unternehmens erklärt, wie es zu solchen Unterschieden kommt.
07.05.2024, 16:0207.05.2024, 16:43
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Die Swiss ist die wichtigste Tochtergesellschaft der Lufthansa-Gruppe: Wie SRF berichtet, steuert die Schweizer Airline etwa 30 Prozent zum Konzernumsatz bei. Grund dafür ist unter anderem, dass die Swiss deutlich mehr Geld pro Passagier verdient als die anderen Tochtergesellschaften – und auch als die Lufthansa selbst.

Trotz Corona-Pandemie werden vom Flughafen Z
Ein Flugzeug der Swiss hebt ab.Bild: sda

Während die Lufthansa pro Ticket durchschnittlich 14.4 Euro einnimmt, sind es bei der Swiss satte 41.3 Euro pro Ticket. Die weiteren Lufthansa-Tochtergesellschaften verdienen noch weniger an einem Ticket: Bei Eurowings sind es 11.6 Euro, bei Austrian Airlines 9.2 Euro, bei Brussels Airlines gar nur 6.2 Euro.

Warum variieren diese Zahlen so stark? Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagt gegenüber SRF, man könne diese nicht eins zu eins vergleichen. «Die Swiss konzentriert sich auf die profitabelsten Märkte der Welt», so Spohr. Die Lufthansa hingegen fliege ein «deutlich grösseres Portfolio». Dies sorgt für durchschnittlich weniger hohe Einnahmen pro Ticket, sei aber notwendig, um die globale Position des Konzerns zu sichern. Würde die Lufthansa dieselben Strecken fliegen wie die Swiss, wäre die Rendite deutlich höher, so Spohr – wenn auch wohl nicht ganz so hoch wie bei der Swiss.

epa11203580 Carsten Spohr, Chief Executive Officer (CEO) of Lufthansa AG, speaks during the annual general meeting (AGM) of the Lufthansa Group in Frankfurt, Germany, 07 March 2024. EPA/CHRISTOPHER NE ...
Lufthansa-Chef Carsten Spohr.Bild: keystone

Schweiz als wichtiger Markt

Der Lufthansa-Chef betont deswegen, wie wichtig die Swiss für das Unternehmen ist. «Die Schweiz ist ein interessanter Markt», erklärt Spohr. Einerseits habe die Schweizer Bevölkerung eine hohe Kaufkraft, andererseits würden Flüge in die Schweiz grundsätzlich von vielen kaufkräftigen Gästen gebucht. «Die Lufthansa-Gruppe wäre nicht das, was sie ist, ohne die Swiss», so Spohr. Er hält aber gleichzeitig fest: «Die Swiss wäre aber sicherlich auch nicht das, was sie ist, ohne die Lufthansa-Gruppe.»

Die Swiss wurde 2002 gegründet und gehört seit 2005 zur deutschen Lufthansa Group. Die Airline gehört zu den 500 grössten Unternehmen in der Schweiz. (dab)

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53 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Christian Mueller (1)
07.05.2024 16:49registriert Januar 2016
gut haben wir 2mia investiert und dann verschenkt. danke wirtschaft!
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International anerkannter Experte für ALLES
07.05.2024 17:32registriert Juli 2021
„ habe die Schweizer Bevölkerung eine hohe Kaufkraft“…

… und die gibt es gnadenlos abzuschöpfen.

Oder anders: Wer mit der Swiss fliegt, finanziert den Kunden der anderen Airlines der Gruppe günstigere Flugpreise…
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Snowy
07.05.2024 16:46registriert April 2016
Die Swissair hätte wir niemals sterben lassen dürfen (übrigens auch die CS).

Und die Swiss hätte niemals in ausländische Hände geraten dürfen.

Ein Trauerspiel.
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