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Luftfahrt

Flugreisen nach Mexiko von der Schweiz aus bald einfacher

epa10968624 Tourists enjoy the beach in the resort of Cancun, Quintana Roo, Mexico, 09 November 2023 (issued 10 November 2023). Mexico received 6.1 percent more international tourists in September 202 ...
Bild: keystone

Du planst Ferien in Mexiko? Dann wird die Flugreise wohl bald einfacher

Die Fluggesellschaft Swiss baut ihr Langstreckennetz aus – zuletzt mit Flügen nach Washington D.C., Seoul und Toronto. Auch die Schwestergesellschaft Edelweiss will wachsen. Nun könnten weitere Destinationen in Nord- und Südamerika folgen.
03.05.2024, 10:2003.05.2024, 14:59
Stefan Ehrbar / ch media
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Im vergangenen Jahr reisten fast 37'000 Menschen von Zürich nach Mexiko City, wie Daten des Flughafens Zürich zeigen. Sie alle mussten umsteigen, denn einen Direktflug gibt es nicht. Das könnte sich bald ändern, wie Pietro Piffaretti, der Schweizer Botschafter für Mexiko und Belize, kürzlich auf der Online-Plattform Linkedin bekannt gab.

Er habe sich mit Carsten Spohr, dem Chef des Swiss-Mutterkonzerns Lufthansa, getroffen. Dabei sei es um die Pläne des Konzerns gegangen, einen Direktflug der Swiss von Zürich nach Mexiko City zu lancieren. Das solle voraussichtlich im Jahr 2026 geschehen. Es gebe ein solides Geschäftsmodell für einen solchen Flug - dank Schweizer Investoren, die nach Mexiko kommen, aber auch dank immer mehr Menschen aus Mexiko, die für die Ferien in die Schweiz reisen würden.

Tatsächlich stieg die Zahl der Passagiere zwischen Zürich und Mexiko City alleine zwischen 2019 und 2023 um 35,6 Prozent. Die Verbindung belegt unter den derzeit nicht bedienten Routen ab Zürich den Platz 6, was das Passagieraufkommen angeht - nach Kuala Lumpur, Taipei oder Bali.

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Tanzende am Nationalfeiertag von MexikoBild: keystone

Allerdings sagt die reine Zahl von Passagieren noch nichts darüber aus, ob eine Verbindung auch profitabel angeboten werden kann. Dafür entscheidend ist auch die Zahlungsbereitschaft auf der Strecke, der Anteil von Geschäftsreisenden, die oft höhere Erlöse bringen, oder das Fracht-Volumen, das ebenfalls zur Rentabilität beiträgt.

Dass die Swiss dereinst nach Mexiko City fliegt, ist noch nicht in trockenen Tüchern. Eine Swiss-Sprecherin sagt, man könne aktuell keine solchen Pläne bestätigen. Grundsätzlich überprüfe die Airline das Netzwerk fortlaufend auf Anpassungen und Ergänzungen. Allfällige Veränderungen kommuniziere sie «zum gegebenen Zeitpunkt». Dass die Airline neue Strecken bereits zwei Jahre vorher offiziell bestätigt, wäre unüblich. Dass das Langstrecken-Netz ausgebaut wird, ist aber klar.

Die Hälfte steigt um

Die Swiss hat dieses Jahr neue Direktflüge nach Washington D.C. aufgenommen, nächste Woche folgen Erstflüge nach Seoul und Toronto. Ein weiterer Ausbau wird auch deshalb möglich, weil vier Flugzeuge des Typs A340 voraussichtlich ab nächstem Jahr durch fünf Maschinen des Typs A350 ersetzt werden. Zudem hat die Airline weiterhin Kapazitäten von Flügen, die sie während der Coronakrise ausgesetzt und bisher nicht wieder aufgenommen hat - etwa jenen nach Nairobi, Peking oder Osaka. Zuletzt kündigte Airline-Chef Dieter Vrancks gegenüber dem «Blick» etwa an, dass neue Flüge nach Indien vielversprechend sein könnten.

Auch die Swiss-Schwester Edelweiss ersetzt ihre fünf A340 durch sechs A350. Das erste neue Flugzeug soll in einem Jahr zur Flotte stossen. Edelweiss-Chef Bernd Bauer sagte kürzlich dem Portal «Travelnews», neue Direktflüge aus Zürich nach Brasilien, Argentinien, Indonesien, Peru oder Vietnam könnten gut zur Airline passen. Spekuliert wurde vor einigen Monaten auch über Flüge nach Namibia - eine Destination, die ebenfalls zu Edelweiss passen könnte, die stark auf Freizeitreisende setzt.

Südamerika ist schlecht bedient

Obwohl die Swiss am Flughafen Zürich einen Hub betreibt, fliegt die Hälfte der interkontinentalen Passagiere ab dem grössten Schweizer Flughafen laut dessen Daten mit Umsteigen an ihr Ziel. Das heisst beispielsweise, dass Reisende mit dem Flugzeug an einen Hub wie London-Heathrow, Amsterdam oder Istanbul fliegen und dort auf einen Langstreckenflug umsteigen. Am wenigsten direkten Verkehr gibt es ab Zürich nach Südamerika: 85 Prozent der Reisenden dorthin fliegen mit Umsteigen - etwa in Madrid, von wo aus die Airline Iberia viele Verbindungen auf den Kontinent anbietet.

Auch in den asiatisch-pazifischen Raum reisen zwei Drittel der Passagiere ab Zürich auf indirekten Wegen, gefolgt von Nordamerika mit 43 Prozent. Hinzu kommen die Flugreisenden, die ab Basel in die Welt fliegen. Weil es am Euroairport kaum Interkontinentalverbindungen gibt, dürfte dort der Anteil der Umsteigepassagiere deutlich höher sein, zumal der Flughafen sehr gut an Hubs wie München, Amsterdam oder Paris angebunden ist. Auch in Genf dürfte der Umsteige-Anteil höher sein als in Zürich, auch wenn dort mehr Interkontinental-Flüge angeboten werden als ab Basel.

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