Am Sonntag gab es in Luzern eine kleine Wahl-Sensation: Ylfete Fanaj wurde als Regierungsrätin für die SP gewählt.
Fanaj inszeniert sich auf ihrer Website als volksnahe Macherin – in Gesprächen mit Mitmenschen, als Zentrum eines Abendessens mit Freunden oder als Sprecherin auf der Bühne.
Nach ihrer Wahl gibt sie sich bescheiden: Sie freue sich fast mehr darüber, dass die Linke nach acht Jahren wieder in der Regierung sei, als dass sie als Person die SP vertrete.
Die SP ist nach acht Jahren zurück in der Luzerner Regierung! 🥳 Wir gratulieren Ylfete Fanaj ganz herzlich zu ihrer glanzvollen Wahl in den Regierungsrat und wünschen ihr viel Erfolg im Einsatz für einen sozialen und progressiven Kanton #Luzern 💪🌹 @sp_luzern pic.twitter.com/TQXodsEYsm
— SP Schweiz (@spschweiz) May 14, 2023
Das ist aber nicht die kleine Wahl-Sensation, sondern: Mit Ylfete Fanaj wurde schweizweit erstmals eine Frau mit Wurzeln in Ex-Jugoslawien in eine Kantonsregierung gewählt.
Die 40-Jährige ist die Tochter eines Mannes aus dem Kosovo, der kurz vor ihrer Geburt für ein paar Monate zum ersten Mal in die Schweiz einreiste. Als Saisonnier. Neun Jahre später konnte der Lastwagenchauffeur seine Frau und die Kinder via Familiennachzug in die Schweiz holen.
Die Wahl von Fanaj sorgt auch für eine zweite Premiere: Zum ersten Mal in der Geschichte des Kantons sitzen zwei Frauen im fünfköpfigen Regierungsrat von Luzern – nachdem zuvor ein reines Männerteam politisierte. Auch die Mitte-Frau Michaela Tschuor hat Wurzeln im Ausland, nämlich im deutschen Ruhrpott. Dazu ist die Luzerner Regierung jetzt eine der jüngsten in der Schweiz.
Fanaj wurde 1982 im heutigen Kosovo geboren. Seit ihrem neunten Lebensjahr wuchs sie in Sursee auf. Heute lebt sie mit Mann und kleinem Kind in der Stadt Luzern. Gegenüber dem Blick sagt sie, dass sie sich in erster Linie als Luzernerin sehe. Und das sieht auch ihr Wohnort so. In einer Medienmitteilung heisst es: «Die Stadt Luzern freut sich, dass wieder eine Stadtluzernerin den Regierungsrat mitprägen wird.»
Fanaj ist gelernte Kauffrau und studierte Sozialarbeiterin. Sie betont, dass sie auch während ihres Studiums immer gearbeitet habe. Ihre erste politische Erfahrung sammelte sie im Grossen Stadtrat. Ab dem Jahr 2011 war Fanaj Kantonsrätin, 2020 war sie Kantonsratspräsidentin, zuvor leitete sie während vier Jahren die SP-Fraktion. Politisch ist Fanaj also alles andere als ein unbeschriebenes Blatt.
In Luzern haben rund 30 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund. Und diese Menschen erlebten in der Schweiz im Alltag Diskriminierung – auch beim Zugang zu politischen Ämtern, schreibt das Institut Neue Schweiz (INES). Auch wenn sie sich in erster Linie als Luzernerin sieht, lässt Fanaj ihre Lebensgeschichte zwischendurch aufblitzen. So sagte sie bei der Ratssession nach der Wahl zur Kantonsratspräsidentin:
Man glaubt ihr gerade darum, wenn sie sagt, dass sie sich in ihrem neuen Amt als Regierungsrätin für soziale Gerechtigkeit und mehr Dialog einsetzen wolle.
In ihrer Wahlanalyse kommt die «Luzerner Zeitung» zum Schluss, dass Fanaj in der neuen Regierung eine zentrale Rolle als Brückenbauerin einnehmen müsse. Dies könne sie erreichen, wenn sie «ihre Partei weg aus der oft kategorischen Opposition auf einen konzilianten Kurs» bringe.
(yam)
Da streben sehr viele mit Migrationshintergrund, vornehlich aus Ex-Yugoslawien, mit guten Ausbildungen nach oben. Sie wollen es besser haben als ihre Eltern es gehabt haben. Dazu kommt, dass sie aus diesem Grund von zu Hause auch stark gepusht werden.
Genau diese Personen werden in naher Zukunft, welche in vielen Firmen schon länger begonnen hat, in den Kaderstufen nach oben wandern.
Das ist gut für die Schweiz und gut für die Wirtschaft.
Dies ist dann blöd für unsere rechten Patrioten, welche einen Chef mit ....ic bekommen. 😅🤣