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Immer weniger Menschen in der Schweiz besuchen religiöse Veranstaltungen

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Der Glaube an Gott ist in der Schweizer Bevölkerung immer weniger verbreitet. Bild: keystone

Immer weniger Menschen besuchen religiöse Veranstaltungen

23.06.2025, 09:4323.06.2025, 10:39
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Immer weniger Menschen in der Schweiz besuchen religiöse Veranstaltungen oder Gottesdienste. 2024 besuchte laut einer am Montag vom Bundesamt für Statistik veröffentlichten Studie die Hälfte aller Befragten keine solchen Veranstaltungen.

Befragt wurden mehr als 14'000 Personen. Vor zehn Jahren, 2014, besuchte noch knapp ein Drittel in den zwölf Monaten vor der Befragung nie eine religiöse Veranstaltung oder einen Gottesdienst.

Auch der Glaube an Gott sei in der Bevölkerung immer weniger verbreitet. 2014 glaubten 46 Prozent an einen einzigen Gott. 2024 waren es noch 38 Prozent. Eine Abnahme sei insbesondere bei Personen ab 65 Jahren zu beobachten gewesen, mit minus 14 Prozentpunkten. Der Anteil Gläubiger unter 25 Jahren habe sich kaum verändert, hiess es weiter.

Gleichzeitig habe der Anteil Personen zugenommen, die weder an einen noch an mehrere Götter glauben oder die Existenz eines oder mehrerer Götter anzweifeln. Dies auch bei der Bevölkerung mit römisch-katholischer oder evangelisch-reformierter Religionszugehörigkeit.

Glaube an eine Gottheit

Gleichzeitig habe der Anteil an Personen zugenommen, die weder an einen noch an mehrere Götter glauben oder die Existenz eines oder mehrerer Götter anzweifeln. Bei den römisch-katholischen sind es die Hälfte der Befragten und bei den evangelisch-reformierten 40 Prozent, hiess es in der Studie. Nahezu ein Drittel der evangelisch-reformierten Bevölkerung ist heute atheistisch oder agnostisch, gegenüber einem Viertel im Jahr 2014.

Der grösste Anteil Personen, die an einen einzigen Gott glauben, ist bei den muslimischen oder aus dem Islam hervorgegangenen Gemeinschaften festzustellen, mit über 91 Prozent, schrieb das BFS.

Zugenommen hat gemäss dem BFS die regelmässige Lektüre religiöser Bücher, Zeitschriften oder Beiträge im Internet. Sie stieg von 13 Prozent auf einen Fünftel an. Unter anderen christlichen Glaubensgemeinschaften wie Orthodoxen oder Freikirchen sowie Musliminnen und Muslimen ist das Lesen religiöser Bücher stärker verbreitet.

Halt in schwierigen Momenten

In schwierigen Momenten des Lebens und im Falle von Krankheit spielen Religion oder Spiritualität weiterhin eine eher oder sehr wichtige Rolle, wie mehr als die Hälfte der Bevölkerung angab. Religion oder Spiritualität haben für fast die Hälfte der Bevölkerung eine Bedeutung bei ihrer Einstellung gegenüber der Umwelt, hiess es weiter. Bei den Personen ab 65 Jahren sind es über die Hälfte.

Bei der Erziehung der Kinder trifft dies auf rund 45 Prozent der Eltern zu. Bei den Ernährungsgewohnheiten spielen Religion oder Spiritualität für gut ein Fünftel eine eher oder sehr wichtige Rolle. In all diesen Kontexten haben Religion oder Spiritualität für Frauen eine grössere Bedeutung als für Männer.

Die Befragung des BFS fand über das Internet oder Telefon statt. Die Befragten gehören zur ständigen Wohnbevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten. Die Befragung fand von Mitte April bis Mitte Juni 2024 statt. Insgesamt beteiligten sich 14'528 Personen an der Befragung, wovon drei Viertel die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzen und ein Viertel in der Schweiz wohnhafte Ausländerinnen und Ausländer waren. (pre/sda)

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27 Kommentare
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insert_brain_here
23.06.2025 11:35registriert Oktober 2019
Schön, dann können wir ja so 2035 endlich die Präambel aus der Verfassung streichen und die Gesundbetervereine rechtlich mit dem Männerchor gleichstellen.
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El_Chorche
23.06.2025 10:46registriert März 2021
Sehe für mein Alter noch sehr jung aus - da wäre mir das Risiko zu hoch, von einem Pfarrer missbraucht zu werden.
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Emil Eugster
23.06.2025 10:45registriert April 2024
Und trotzdem werden nahezu 100% der Kinder in Unterricht geschickt um dort von Männenrn angelogen zu werden.
Erst viel später mit viel Lebenserfahrung und merh Informationen finden sie zu grösseren Teilen aus dem Lügenkonstrukt heraus.
"Eine Abnahme sei insbesondere bei Personen ab 65 Jahren zu beobachten gewesen"
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