Schweiz
Medien

SRF stellt «G&G – Gesichter und Geschichten» ein

G&G – Gesichter und Geschichten
Keyvisual
2020

Copyright: SRF
SRF baut 20 Stellen ab: «G&G» ist bald Geschichte.bild: srf

Nächster Knall: SRF stellt «G&G – Gesichter und Geschichten» ein

Der Sparhammer bei SRF trifft die nächste Sendung: Nun fällt auch «G&G – Gesichter und Geschichten» dem Rotstift am Leutschenbach zum Opfer. Was als Ersatz geplant ist und was darüber hinaus an weiteren Sparmassnahmen ansteht.
05.02.2025, 10:2705.02.2025, 13:01
Mehr «Schweiz»

Noch nicht genug gespart: «SRF vollzieht bereits in den kommenden Monaten weitere Spar- und Personalmassnahmen aufgrund der angespannten finanziellen Situation», teilt das Medienhaus am Mittwoch mit. Gleichzeitig werde das Angebot «noch stärker dem Nutzungsverhalten des Publikums» angepasst, heisst es.

Konkret bedeutet dies, dass unter anderem das Gesellschaftsmagazin «G&G» im Sommer eingestellt wird. Sprich: Klatsch und Tratsch, wie die Sendung «Glanz & Gloria» früher hiess, wirds noch weniger geben. Schweizer Cervelat-Promi- und People-News fallen weg. Ausgebaut werden soll dafür das News-Häppchen-Angebot am Vorabend.

Wo Tratsch und Klatsch künftig zu sehen ist

SRF will aber auch künftig über Gesellschaftsthemen berichten. «Dafür wird ein Teil des heutigen ‹G&G›-Teams entsprechende Inhalte für verschiedene Sendungen und Onlineangebote realisieren». Sprich: Der Tratsch und Klatsch wird auf andere Kanäle und Gefässe verteilt.

Jennifer Bosshard
«G&G»-Moderatorin Jennifer Bosshard. bild: srf

Durch diese jüngsten Anpassungen im Vorabendprogramm erhofft sich SRF jährlich gut 2 Millionen Franken Einsparungen. In der Redaktion und Produktion sollen rund 20 Vollzeitstellen abgebaut werden. Für betroffene Mitarbeitende komme der Sozialplan der SRG zum Einsatz.

Als Ersatz sollen ab dann moderierte Newsflashes und «Mini Chuchi, dini Chuchi» über den Bildschirm flimmern. Auch «eingekaufte Unterhaltungsformate» sollen zum Zug kommen.

«Dieser Schritt ist der Geschäftsleitung von SRF nicht leichtgefallen», wird Nathalie Wappler in der Mitteilung zitiert. «Das Team von ‹G&G› hat in den letzten 20 Jahren mit viel Herzblut Menschen und ihre Geschichten in den Fokus gerückt». Dass die tägliche Sendung nun aus dem Programm verschwinde, bedauert die SRF-Chefin «sehr».

So rechtfertigt SRF-Chefin den nächsten Sparhammer

Doch die Direktorin beteuert: «Es ist leider unumgänglich, dass wir mit der Umsetzung der sorgfältig vorbereiteten und ursprünglich für 2026 geplanten Anpassungen im Angebot so rasch wie möglich starten.» Nur so könne das grösste Medienhaus des Landes für das laufende Jahr ein ausgeglichenes Budget sicherstellen und gleichzeitig die digitale Transformation von SRF weiter vorantreiben.

ARCHIVBILD ZUR JAHRESZAHLEN-MK 2018 VON SRF, AM DONNERSTAG, 10. JANUAR 2019 ---- Die neue SRF-Direktorin Nathalie Wappler spricht an der Medienkonferenz, aufgenommen am Montag, 5. November 2018 in Zue ...
Nathalie Wappler bezeichnet die Sparrunde als «unumgänglich».Bild: KEYSTONE

Welche weiteren Sparmassnahmen die Geschäftsleitung von SRF beschlossen hat, will das Medienhaus jedoch erst am morgigen Donnerstag mitteilen. Nach einer Mitarbeiter-Info sollen auch die Medien im Detail über die geplanten Massnahmen informiert werden.

Nach dem Aus von «G&G - Gesichter und Geschichten» will SRF im Fernsehen den Fokus «noch stärker auf die Primetime» legen, also den Hauptabend ab 19 Uhr. Das ziehe «eine Neugestaltung des Vorabendprogramms auf SRF 1 nach sich», so die Mitteilung. Deshalb werde das Gesellschaftsmagazin «G&G – Gesichter und Geschichten» im Sommer nach 20 Jahren aus dem Programm gekippt. (sat)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
226 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
RuediRupf
05.02.2025 10:48registriert November 2023
Ich mag SRF, aber sowas wie G&G gehört für mich nicht in die Kategorie "Service public".
35733
Melden
Zum Kommentar
avatar
Knut Knallmann
05.02.2025 10:55registriert Oktober 2015
Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich nie verstanden, was Promi-News mit dem wichtigen Grundauftrag der SRG zu tun hat. Bin nicht traurig, dass es wegfällt.
29230
Melden
Zum Kommentar
avatar
Tschumpelhund
05.02.2025 10:44registriert Februar 2020
Ausser Cervelat Promis wird das kaum jemand vermissen. Vielleicht noch die Angestellten, die jetzt nicht mehr an die Festivals und Anlässe gehen können auf Arbeitszeit und -kosten.
28247
Melden
Zum Kommentar
226
    Zeitgemässes «Heidi»: SRF bringt mit RTL Neuauflage als Serie
    «Heidi» kommt als moderne Neuauflage zurück auf den Bildschirm. Die Serie wird bei SRF und RTL zu sehen sein.

    Vor 145 Jahren wurde der erste Roman über «Heidi» von Johanna Spyri veröffentlicht. Zu der beliebten Figur gab es zahlreiche Bücher, Filme und Serien, welche die Menschen jeden Alters begeisterten. Nun gibt es aber eine moderne Neuauflage. Hinter der Entwicklung und Produktion der Heidi-Serie stehen DCM Schweiz und Gaumont. Die Serie wird bei SRF sowie RTL Deutschland zu sehen sein.

    Zur Story