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Scharfe Kritik an SRF nach Zivadiliring-Absetzung

«Zivadiliring» – das erfolgreichste weibliche Podcastteam der Schweiz, mit Yvonne Eisenring, Gülsha Adilij und Maja Zivadinovic.
Zivadiliring mit Yvonne Eisenring, Gülsha Adilji und Maja Zivadinovic ist per sofort abgesetzt.Bild: SRF/Mirjam Kluka

Scharfe Kritik an SRF nach Zivadiliring-Absetzung

Diese Woche wurde bekannt, dass das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) den Erfolgspodcast «Zivadiliring» absetzt. Mehrere Politikerinnen kritisieren den Entscheid in der NZZ am Sonntag.
12.01.2025, 09:01
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Die GLP-Nationalrätin und Co-Präsidentin des Frauendachverbandes Alliance F, Kathrin Bertschy, sagt:

«Ich bedaure, dass SRF erneut ein Format für jüngere Frauen einstellt.»

Bereits im letzten Jahr hatte das Medienhaus das Programm «We, myself & why» abgesetzt, das sich auf junge Frauen fokussierte. Bertschy sagt, es gebe bei SRF zahlreiche Sport- oder Comedy-Programme, die sich primär an Männer richteten. «Zum Service public gehören auch Programme für Frauen.» Sie erwartet, dass SRF den Podcast «Zivadiliring» durch ein anderes «feministisches» Format ersetzen wird.

Verärgert reagiert die grüne Fraktionschefin Aline Trede. Sie sagt: «SRF agiert im vorauseilenden Gehorsam. Aus Angst, konservative Zuschauer zu vergraulen, setzt es ein feministisches Format ab.» SRF übersehe, dass es mit solchen Entscheiden wichtige Unterstützerinnen verliere: die jüngeren Frauen. Trede sagt, es brauche mehr denn je einen guten Service Public und eine faktenbasierte Information.

Aber:

«Je mehr solche Entscheide SRF fällt, desto weniger Lust haben wir, das Unternehmen in einem Abstimmungskampf zu verteidigen.»

Die zuständige Parlamentskommission debattiert ab Montag über die Halbierungsinitiative, die die Radio- und Fernsehgebühren von 335 auf 200 Franken senken will. (chmedia)

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75 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Resistance
12.01.2025 09:23registriert März 2014
Hä? Sie wurden bekannt gemacht und haben jetzt die möglichkeit viel freier und profitabler zu wirken. Wo ist das problem?
20219
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TanookiStormtrooper
12.01.2025 09:53registriert August 2015
Die drei werden doch sicherlich auch ohne das SRF weitermachen können. Die haben das Hallenstadion ausverkauft, da muss man sich wohl keine Sorgen machen, dass die jetzt ohne Unterstützung des SRF alle auf der Strasse landen. Ziemlich sicher dürfen sie sogar unter dem gleichen Namen weitermachen und ich glaube die Produktion eines Podcasts kostet jetzt auch nicht die Welt, gefühlt hat ja heute jede:r einen Podcast. Das SRF soll jetzt weitere jüngere Talente fördern und Anschubhilfe leisten, Gülsha & Co sind ja bekannt genug.
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El_Chorche
12.01.2025 10:35registriert März 2021
«Je mehr solche Entscheide SRF fällt, desto weniger Lust haben wir, das Unternehmen in einem Abstimmungskampf zu verteidigen.»

Klingt für mich nach Erpressung.

Und ob sich junge Frauen ausserhalb dee Bubble für Feminismus interessieren, wage ich zu bezweifeln.
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