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Wahrnehmung von Schweizer Immigranten ist laut Studie veraltet

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Laut einer Forschung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne und der Universität Genf ist das Bild der typischen Immigranten der Schweiz veraltet.Bild: KEYSTONE

Wahrnehmung von Schweizer Immigranten ist laut Studie veraltet

03.07.2025, 13:3003.07.2025, 13:33
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Jung, gut ausgebildet und aus einem Nachbarland: So sieht laut einer neuen Studie der typische Immigrant in der Schweiz aus.

Ein Forschungsteam der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) und der Universität Genf wollte mit der Studie ein umfassendes Porträt der internationalen Migration von 1966 bis heute zeichnen, wie die EPFL am Donnerstag mitteilte. Die Forschenden werteten dafür Datensätze mit Millionen von Einträgen aus Volkszählungen, Einwohnerregistern und dem zentralen Migrationsinformationssystem der Schweiz aus. Veröffentlicht wurde die Studie in der Fachzeitschrift «International Migration».

Die öffentliche Wahrnehmung von Immigranten sei vom Bild der 1990er-Jahre geprägt, als zahlreiche, überwiegend muslimische Asylsuchende vom Balkan in die Schweiz kamen – mit der Absicht, dauerhaft zu bleiben.

Dieses Bild entspreche heute nicht mehr der Realität. «Die meisten Immigranten kommen hierher, um eine Ausbildung zu machen oder eine Karrierechance zu nutzen, aber die Hälfte verlässt das Land nach fünf bis zehn Jahren, oft mit einer jungen Familie», erklärt Mathias Lerch von der EPFL, Erstautor der Studie.

«Neue Rekrutierungspotenziale»

Die Studie zeigt, dass rund sechzig Prozent der Personen mit einem B- oder C-Ausweis einen Hochschulabschluss besitzen. Die übrigen vierzig Prozent verfügen über eine mittlere oder niedrigere Ausbildung und arbeiten vor allem im Dienstleistungssektor – etwa im Gesundheitswesen, in der Gastronomie oder im Bausektor.

«Wenn die Schweiz in Zukunft ein stetiges Wirtschaftswachstum sichern will, muss sie neue Rekrutierungspotenziale erschliessen», sagte Lerch. So reiche die Anzahl an Menschen, die in der Schweiz einen Hochschulabschluss machen, nicht aus, um den Fachkräftemangel vollständig zu decken. Gleichzeitig wachse der Bedarf an Arbeitskräften im Dienstleistungssektor. (sda)

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