Im vergangenen Jahr sind in der Schweiz 24'511 Asylgesuche eingereicht worden. Das sind knapp 9600 Gesuche oder 64 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Montag mitteilte. Für 2023 rechnet es mit rund 27'000 neuen Asylgesuchen.
Für den Anstieg gibt es mehrere Gründe. Einer ist, dass mit der Aufhebung der meisten Massnahmen zum Schutz vor Covid-19 das Reisen generell wieder einfacher geworden ist.
Die Pandemie habe zugleich viele Volkswirtschaften in den Herkunfts- und Transitländern der Flüchtlinge und Migranten geschwächt, schrieb das SEM. Dies und steigende Preise wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine hätten den Wanderungsdruck erhöht.
Als Beispiel nannte es die Türkei. Das Land habe den Druck auf die 3.5 Millionen Syrerinnen und Syrer sowie geschätzt 200'000 bis 300'000 afghanischen Staatsangehörigen innerhalb seiner Grenzen erhöht, in ihre Heimat zurückzukehren. Das habe die Migration in Richtung Europa ansteigen lassen.
Auch liberalere Visumsbestimmungen in einzelnen Ländern hätten Reisen nach Europa erleichtert, hielt das SEM fest. Das wichtigste Herkunftsland der neu eingetroffenen Asylsuchenden in der Schweiz war 2022 Afghanistan. Weitere wichtige Herkunftsländer waren die Türkei und Eritrea. (aeg/sda)
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