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Die Nationalbank dürfte bald den Leitzins senken: Einfluss auf Mieten

Die Nationalbank dürfte ihren Leitzins bald stark senken – wer sich darüber freuen darf

Die Inflation gibt überall rasant nach. Damit ändert sich fast alles für Mieten, Hypotheken und Immobilienpreise.
08.12.2023, 12:53
Niklaus Vontobel / ch media
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Mit tieferen Zinsen noch gefragter: Eigenheime.Bild: www.imago-images.de

Die Inflation ist besiegt. Diese Überzeugung hat sich an den Märkten rasend schnell durchgesetzt – und entsprechend sind auch die Erwartungen für die Zinsen gekippt. Die Märkte gehen nun davon aus, dass die Zentralbanken ihre Leitzinsen bald wieder senken. Das hätte Folgen für Mieten, Hypotheken und Immobilienpreise.

Ein Ausdruck dieser Wende ist die neue Zins-Prognose der Grossbank UBS: «Zinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank ab Juni 2024 erwartet.» Vor kurzem hatten die UBS-Ökonomen erst für den Herbst 2024 mit einer Senkung gerechnet. Nun soll es schon im Sommer so weit sein: Im Juni setze die SNB den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte herab.

Das wäre die erste Senkung, nachdem die SNB zuvor in kurzer Zeit massiv in die Höhe gegangen war. Sie hatte die Inflation bekämpfen wollen, die zwischenzeitlich deutlich über 3 Prozent gelegen hatte.

Doch es wäre nur der Anfang. Die UBS rechnet neu mit zwei weiteren Senkungen im nächsten Jahr: eine im September, eine im Dezember. Total also drei Senkungen und bei Jahresende stünden die Leitzinsen bei 1 Prozent. Aktuell sind es 1,75 Prozent.

Warum erwartet die UBS solch starke Senkungen und was wären die Folgen? Dies begründet UBS-Chefökonom Daniel Kalt vor allem mit zwei globalen Entwicklungen, welche auch in der Schweiz die Zinsen beeinflussen.

So habe die Inflation «sehr schnell» nachgelassen, in den USA wie in Europa. Für die Eurozone zum Beispiel wurde zuletzt noch eine Jahresteuerung von 2,4 Prozent vermeldet – zuvor waren es zeitweise über 10 Prozent gewesen.

Und in den USA habe sich eingestellt, was sich die Zentralbank Fed zuvor lange vergeblich gewünscht hatte: Anzeichen einer Abkühlung am Arbeitsmarkt. Dieser schien zuvor lange Zeit zu überhitzen. Die Fed musste befürchten, überzogene Lohnerhöhungen könnten die Inflation befeuern – und sie müsste noch höher mit den Zinsen. Diese Sorge scheint gebannt.

Darum sieht an den Finanzmärkten nun alles anders aus als noch vor zwei Monaten. Damals erreichten die Zinsen in den USA neue Höhen. Das Schlagwort lautete «higher for longer» – die Zinsen würden demnach lange oben bleiben.

Nun wetten die Märkte auf die nächste Zinswende, dieses Mal nach unten. Und es kommt zu einer Umkehrung von all jenen Folgen, welche zuvor die Zinswende nach oben gehabt hat.

Die SNB hatte ihren Leitzins von minus 0,75 auf 1,75 Prozent erhöht. Die Zinsen auf 10-jährige Bundesobligationen wurden dadurch auf 1,6 Prozent hochgetrieben. Das war letzten Frühling. Jetzt sind es noch gerundete 0,7 Prozent.

UBS-Ökonom Kalt sagt, es seien immer Rückschläge möglich, die die Zinsen vorübergehend wieder ansteigen lassen. Aber auf Jahresfrist sei es wahrscheinlich, dass dieser Zins um die 0,9 Prozent herum schwanken werde.

Bei den Hypotheken wollten die Banken im Frühjahr durchschnittlich noch um die 3 Prozent für 10-jährige Festhypotheken – jetzt deutlich weniger als 2,5 Prozent. Einzelne Anbieter locken mit knapp 1,7 Prozent. Es dürfte weiter abwärtsgehen – wie weit, ist eine offene Frage.

Mieten könnten 2025 wieder sinken

Die Zinsen auf Saron-Hypotheken kommen erst herunter, wenn die SNB tatsächlich ihre Leitzinsen gesenkt hat. Kommt es, wie von der UBS derzeit erwartet, geht es nächstes Jahr eben um 0,75 Prozentpunkte hinunter.

Bei den Mieten gab es zwei Erhöhungen des hypothekarischen Referenzzinssatzes. Das hat für einige, aber nicht alle Mieter unangenehme Folgen. Nun, mit der Zinswende nach unten, wird es keine dritte Erhöhung mehr geben.

Die Frage ist, wann es wieder eine Senkung gibt. UBS-Ökonom Kalt sagt, aus dem Stegreif würde er nicht vor 2025 damit rechnen. Allein die Aussicht auf eine Senkung im Jahr 2025 ist allerdings eine gute Nachricht für Mieterinnen und Mieter.

Der hypothekarische Referenzzinssatz ist ein Durchschnitt aller Zinsen, die auf Hypotheken bezahlt werden. Da auch langjährige Festhypotheken enthalten sind, ist er träge, es braucht Zeit, bis er steigt oder sinkt.

Doch auf die Zinswende nach unten könnte er weniger träge reagieren. Denn während der Zinswende nach oben wichen viele Bankkunden auf Saron-Hypotheken aus – und diese werden laufend dem Saron-Zins angepasst.

Die Preise für Eigenheime standen bis vor kurzem noch unter Druck. Die hohen Zinsen verteuerten die Finanzierung und schwächten so die Nachfrage. Es gab sehr viel weniger Verkäufe. Nur das sehr knappe Angebot hielt die Preise oben. Tiefere Zinsen würden den Preisen wieder mehr Schub geben. (aargauerzeitung.ch)

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72 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Schlaf
08.12.2023 13:29registriert Oktober 2019
Grade eben hat es geklingelt, der Pöstler mit einem Einschreiben von der Verwaltung.

Per 01.04.24 geht bei uns die Miete auch wieder 80.- rauf.
Dann können wir uns auf 2025 freuen, wenn der Mietzins wieder selbstständig gesenkt wird🙃
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stadtzuercher
08.12.2023 15:04registriert Dezember 2014
"Mieten könnten 2025 wieder sinken"

Jaja. Genauso wie sie die letzten 15 Jahre gesunken sind, als der Zinssatz von 3.5% auf 1.25% gefallen ist.
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Paulie Walnuts
08.12.2023 15:15registriert Juni 2023
Korrektur:

SNB senkt Leitzins und Vermieter, Krankenkassen und co werden die Preise gleich hoch halten weil sie den Hals nicht voll genug kriegen.
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