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Nationalrats-Kommission will höhere Kinderzulagen – FDP und SVP dagegen

Barbara Gysi, SP-SG, spricht waehrend der Sommersession der Eidgenoessischen Raete, am Donnerstag, 30. Mai 2024 im Nationalrat in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
SP-Nationalrätin Barbara Gysi gab als Präsidentin den Stichentscheid in der Kommission. (Archivbild)Bild: keystone

Nationalrats-Kommission will höhere Kinderzulagen – FDP und SVP dagegen

02.09.2025, 10:3802.09.2025, 10:38
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Die Kinder- und Ausbildungszulagen sollen weiter steigen. Dies will die nationalrätliche Sozialkommission. Sie gibt gegen Ende September eine Vorlage dazu in die Vernehmlassung.

Konkret sollen die Kinderzulagen von heute 215 auf mindestens 250 Franken sowie die Ausbildungszulagen von heute 268 Franken auf 300 Franken steigen, berichtet der Blick.

Der Entscheid in der Kommission war knapp. Bei einem Patt von 12 zu 12 Stimmen kam es zum Stichentscheid durch Kommissionspräsidentin Barbara Gysi (SP/SG). Die Begründung laut einer Mitteilung: «Die Kaufkraft von Familien stärken und verhindern, dass diese aus finanziellen Gründen auf weitere Kinder verzichten».

EVP-Vorstoss

Der Berner EVP-Nationalrat Marc Jost reichte im Vorfeld einen Vorstoss dazu ein. Darin heisst es, viele Familien müssten nach der Geburt eines Kindes die Arbeitszeit reduzieren und dadurch einen Einkommensverlust hinnehmen, während die Haushaltsausgaben stiegen.

«Im Durchschnitt stellt jedes Kind ein monatliches Budget von mindestens 1000 Franken dar, wenn man die Kosten für Unterkunft, Nahrung, Pflege, Erziehung, Kleidung usw. berücksichtigt.»
Marc Jost
Nationalrat Marc Jost, EVP-BE, spricht waehrend einer Medienkonferenz zur Lancierung der eidgenoessischen Volksinitiative "fuer einen nachhaltigen und zukunftsgerichteten Finanzplatz", am Di ...
EVP-Nationalrat Marc Jost.Bild: keystone

Dazu kämen eventuelle Betreuungskosten. Die Teuerung der letzten Jahre war vor allem für Familien mit weniger Einkommen eine Belastung.

«Kinder sind unsere Zukunft und dürfen nicht ein potenzielles Armutsrisiko darstellen. Dafür müssen wir Familien aber stärker unterstützen.»
Marc Jost

Josts Anliegen fand sowohl in der Sozialkommission des Nationalrats als auch in jener des Ständerats Zuspruch – die daraufhin ausgearbeitete Gesetzesvorlage geht bis Ende Jahr in die Vernehmlassung.

Gegenwind von rechts

FDP und SVP stellen sich gegen höhere Familienzulagen. «Per 2025 hat es bereits einen Teuerungsausgleich gegeben, der über 300 Millionen Franken kostet, mit der vorgeschlagenen Erhöhung kommen nochmals 360 Millionen Franken dazu», sagt die Thurgauer SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr gemäss «Blick».

Diana Gutjahr, Nationalraetin (SVP), Unternehmerin, SFB, hoert eine Rede, waehrend einer Medienkonferenz von Swiss Family Business (SFB) ueber die Praesentation der Ergebnisse einer neuen Studie zu de ...
SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr.Bild: keystone

Diese Kosten müsste die Allgemeinheit tragen. Gutjahr findet, «angesichts der schwierigen Wirtschaftssituation sollten die Unternehmen nicht noch stärker belastet werden».

(rbu)

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12 Kommentare
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Wolfman
02.09.2025 11:06registriert April 2020
Wer ist dagegen das etwas fürs normale Volk gemacht wird? Natürlich die Volkspartei mit ihren Steigbügelhaltern und Speichellecker der FDP😉😉
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Massalia
02.09.2025 11:49registriert Juni 2021
Von Beruf Tochter sein und dann gegen Kinderzulagen politisieren.
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Esreichtjetztdann
02.09.2025 11:00registriert Dezember 2022
Dass die rechte dagegen ist, war ja klar. Es käme ja d nen zu Gute, die es nötig haben!
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