In der solothurnischen Gemeinde Oberdorf hat es offenbar jemand auf Stechpalmen abgesehen. Rund 100 solcher Bäume wurden bisher gefällt, wer dahintersteckt, weiss der zuständige Forstbetrieb nicht, wie SRF schreibt.
Weil die Stechpalme dem invasiven Kirschlorbeer ähnelt, ging man zunächst von einer Verwechslung aus. Das hat sich mittlerweile geändert, erklärt Thomas Studer, Leiter des Forstbetriebs Leberberg, gegenüber dem Portal. «Wir haben Schilder montiert und bei den noch stehenden Stechpalmen angebracht. Das hat aber nichts genützt.»
Sogar die Schilder seien gefällt worden. Für Studer unbegreiflich. «Das sind Pflanzen, die fürs Ökosystem eine Bereicherung sind. Sie spenden Schatten und verbessern den Boden.» Gegenüber der Solothurner Zeitung wird Studer noch deutlicher: «Da geht jemand systematisch vor, um Schaden am Ökosystem anzurichten.»
Jüngere Exemplare würden stehen gelassen, die unbekannte Person hat es offenbar nur auf ältere Bäume abgesehen. Auch ein Holzdiebstahl kann ausgeschlossen werden, die Bäume bleiben liegen. Eine Spaziergängerin ertappte die Person einmal sogar in flagranti im Wald, wie die Zeitung weiter schreibt. Doch als die informierten Werkhof-Mitarbeiter vor Ort eintrafen, sahen sie nur noch einen Schatten weghuschen.
Nun ergreift der Forstbetrieb härtere Massnahmen. Es wurde eine Anzeige gegen unbekannt eingereicht. Die Gemeinde bittet ausserdem darum, Beobachtungen sofort zu melden.
In der Stadt Zürich gab es im Jahr 2023 einen ähnlichen Fall. Dort sind über Monate über 100 Bäume illegal gefällt worden, worauf Grün Stadt Zürich eine Anzeige erstattete. Schliesslich konnte ein 78-Jähriger festgenommen werden. Er gab an, er habe den Mammutbäumen so mehr Licht und Wärme verschaffen wollen. Seine Aktion richtete einen Schaden von über hunderttausend Franken an. (vro)