Den ersten Kampf in Winterthur gegen den Franzosen Claude Wilfried konnte Keller in der ersten Runde durch K.O. gewinnen – dieses Mal muss der 29-Jährige als Verlierer den Ring verlassen. Nach sechs Runden à zwei Minuten kürte der Kampfrichter in der Stadthalle Bielefeld in Deutschland Brians Gegner Sinan-G zum Sieger nach Punkten.
Bei Keller sorgte das Urteil für Unverständnis – er schätzte seine Leistung deutlich stärker ein, als jene seines Gegenübers. Gegenüber dem Blick bezeichnete Keller das Urteil als «Skandal». Er habe seinen Gegner mehrfach getroffen und sei selbst unverletzt geblieben. Sinan-G habe in Deutschland ein «Heimspiel» gehabt. Bereits im Ring zweifelte er das Resultat an.
Vor und während des Kampfes, der per Stream auf Youtube übertragen wurde, kam es im Publikum immer wieder zu Tumulten. Laut Keller eine beabsichtigte Manipulation der Gastgeber, um Zeit zu schinden und seinem Gegner mehr Verschnaufpausen zu verschaffen. Der habe keine Kondition mehr gehabt und nicht mehr atmen können.
Schon im Vorfeld äusserte Keller die Befürchtung, dass beim Kampf nicht alles mit rechten Dingen zu- und hergehen könnte. Einen Punktsieg würden ihm die Deutschen nicht zugestehen, es sei klar, dass er Sinan-G per Knockout bezwingen müsse, wenn er gewinnen wolle.
Unterstützung erhält Keller von Ex-Box-Profi Stefan Angehrn. Laut Angehrn ist Keller «um den Sieg betrogen» worden, wie der 60-Jährige, der den Kampf für den «Blick» kommentierte, sagte. Sinan-G hat nach seiner Einschätzung nur eine Runde gewonnen, Brian sei klar stärker gewesen.
Die Rahmenbedingungen waren laut Angehrn ebenfalls fragwürdig: «Der Kampf hat ein bisschen ausgesehen wie ein Grümpelturnier im Boxsport.»
Wer noch mehr Box-Grümpelturnier sehen möchte, darf sich freuen: Brian Keller und Sinan-G haben sich offenbar bereits im Ring auf einen Rückkampf verständigt. (con)
Danke fürs dran Erinnern!
Ist und bleibt ein grosses Problem im Kampfsport.
Naja, Rückkampf halt in Schlieren oder Spreitenbach.