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Die Alphornbläserin Eliana Burki ist mit 39 Jahren verstorben

Eliana Burki: Solothurner Alphorn-Musikerin mit 39 Jahren verstorben

Die Solothurner Musikerin Eliana Burki ist gestorben. Sie erlag am 24. April 2023 einem Hirntumor. Die Alphorn-Musikerin wurde 39 Jahre alt.
26.04.2023, 13:5126.04.2023, 13:51
Redaktion / ch media

Eliana Burki ist am Montag verstorben. Die in Feldbrunnen geborene Musikerin wurde 39 Jahre alt. Das wurde auf ihrem Instagram-Kanal vermeldet.

Burki litt an einem Hirntumor, heisst es in dem Statement. «Um in einem solchen Moment die richtigen Worte zu finden, braucht man viel Fantasie», schreibt ihr Manager Dirk Mahlstedt dazu. Eliana sei der «Inbegriff von Freundlichkeit und Herzlichkeit» gewesen, ein «äusserst positiver Mensch, der ständig Freude und Güte ausstrahlte, was eine Quelle der Motivation für alle war».

Gerade deshalb werde sie beim internationalen Publikum, ihren Künstlerkollegen und bei ihren Mitmenschen eine grosse Lücke hinterlassen. Mahlstedt weiter: «In Gedanken sende ich ihrer Familie, ihren beiden Kindern und all ihren Angehörigen weiterhin viel Kraft, Zuversicht und Mut.»

Sie war als Alphornbläserin, Sängerin und Songwriterin bekannt. Besonders ihre Verwendung des Alphorns in Funk-, Jazz- und Pop-Songs machte sie einem internationalen Publikum bekannt. Eliana Burki spielte Konzerte auf der ganzen Welt. Etwa mit ihrer Band I Alpinisti oder als Solistin mit den Stuttgarter Philharmonikern oder dem Münchner Rundfunkorchester.

Auf der Website ihres Managements ist beschrieben, wie sie zum Alphorn kam:

«Burki war vierjährig, als ein Alphorn-Ensemble am Ziel eines Radrennens ihre Leidenschaft für das Instrument entfachte. Zwei Jahre später überzeugte sie den Solothurner ‹Alphornpapst› Hansjürg Sommer, sie als seine einzige Schülerin aufzunehmen.Bald schon trat sie zum Eidgenössischen Jodlerfest an: ein vielbeachtetes Trachtenmädchen unter gestandenen Männern. Als Burki aber an einem späteren Jodlerfest einen Blues spielte, fiel sie bei der Jury durch. Sie hatte mit dem Stück gegen die traditionellen Normen verstossen.»

Einen Ausgleich zum Konzertbetrieb fand Burki in ihrer Arbeit als Klangtherapeutin für Kinder mit zystischer Fibrose. Zudem hatte sie in Los Angeles die renommierte Schauspielschule «Beverly Hills Playhouse» abgeschlossen und war bereits für eine Hauptrolle in einem französischen Dokumentarfilm gecastet worden.

Burki hinterlässt zwei Kinder

Eliana Burki fand in den vergangenen Jahren international Beachtung, sie war eine Botschafterin des Alphorns: Man nannte sie die «Alphornrevolutionärin». Sie entwickelte den Begriff «Funky Swiss Alphorn» für die Verwendung des Alphorns in verschiedenen Musikrichtungen.

«Berge, Kühe, Traditionsinstrument - Eliana Burki weiss solche Schweizer Klischees so zu verbinden, dass es neu, leicht und spielerisch wirkt», schrieb die «Süddeutsche Zeitung» im Sommer 2021 in einem Porträt. Mit ihrem Ansatz habe Burki dem Alphorn, «diesem etwas angestaubten alpenländischen Volksmusikinstrument», neues Leben eingehaucht.

BREMEN, GERMANY - JUNE 25: Eliana Burki during the "3 nach 9" Talkshow on June 25, 2021 in Bremen, Germany. (Photo by Tristar Media/Getty Images)
Eliana Burki bei einer Talkshow in Deutschland.Bild: Getty Images Europe

Die Musikerin hinterlässt zwei kleine Kinder. Ihr zweites Kind hatte sie erst im Mai 2022 zur Welt gebracht. Burki lebte mit ihrem Partner, dem US-Autoren Blas Ulibarri, und dessen Tochter in einer Patchwork-Familie. Die Familie wohnte zuletzt abwechslungsweise in der Schweiz und in Los Angeles.

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Chancho
26.04.2023 15:17registriert Februar 2020
Oh nein!
Was für ein Verlust für das Schweizer Musikschaffen.
Die besten sterben jung.
R.I.P. Eliana
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Marc Hubertus
26.04.2023 15:14registriert Januar 2022
Viel Kraft den Hinterbliebenen und Kinder
😭😭😭
503
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Zum Kommentar
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Wir (M)Ostschweizer*innen nun im Süden
26.04.2023 16:35registriert Juni 2019
Gemieden von vielen Musikschaffenden, sei es von seitens Tradition oder Moderne, hat Sie ihre Musik durchgezogen und mich mit dem Alphorn vertraut gemacht,
Dafür ein herzliches Dankeschön.
R.I.P
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